In der Region Mitte fahren an den Logistikstandorten Hungen und Rosbach vier junge Berufskraftfahrerinnen Waren zu den REWE-Märkten. Sonja Diehl war die erste Frau, die hier eine Ausbildung zur Berufskraftfahrerin absolvierte. Wir haben sie auf ihrer Tour von Hungen zum REWE-Markt nach Weilburg begleitet.
Sonja Diehl, Berufskraftfahrerin Hungen Einmal wird es eng: In einer schmalen, leicht abschüssigen Kurve im malerischen Ort Weilburg, kommt uns ein Lkw entgegen. Für die ungeübte Beifahrerin sieht das ganz schön knapp aus. „Nicht so für Sonja Diehl. „Das wird eng“, kommentiert sie gelassen und bleibt die Ruhe selbst. Eine Eigenschaft, die ihr in ihrem Job häufig weiterhilft und die auch ihre Vorgesetzten zu schätzen wissen.
Als wir gegen Mittag in Weilburg die Ladung abliefern, ist Sonja Diehl bereits über acht Stunden auf den Beinen. Damit sie pünktlich um halb sechs in Rosbach am Frischelager ankommt, klingelt bereits um 4 Uhr ihr Wecker. Dann legt sie die ersten 70 Kilometer Anreise zurück. Fahren muss der 25-Jährigen wirklich Spaß machen.
für REWE & PENNY unterwegs?
„Sie wollte diese Ausbildung unbedingt.“Markus Woeschka, Ausbildungsbetreuer
Tatsächlich war es 2013 Sonja Diehls unbedingter Wunsch, eine Ausbildung zur Berufskraftfahrerin zu machen, und es war ihr auch völlig egal, dass sie als Frau alleine unter Männern war. „Wir waren fünf Auszubildende, und die Jungs haben mich sofort voll akzeptiert. Mit einigen bin ich bis heute gut befreundet“, erzählt sie von ihrer Anfangszeit. Auch Ausbildungsbetreuer Markus Woeschka erinnert sich: „Sie wollte diese Ausbildung unbedingt.“
Sonja Diehl und Ausbildungsbetreuer Markus Woeschka
Zuvor hatte sie sich bei verschiedenen Unternehmen beworben, doch alle sagten ab – bis auf REWE. Heute ist sie doppelt froh, dass sie ihre Ausbildung bei einem Einzelhandelsunternehmen gemacht hat. Denn: Dort gilt nicht nur der bessere Tarifvertrag, sie hat auch geregeltere Arbeitszeiten: „Ursprünglich wollte ich Fernfahrerin werden, aber heute weiß ich, das wäre nichts für mich.“ Stattdessen schätzt Sonja Diehl, dass sie nachmittags nach Hause fahren kann und im Rahmen ihrer Tourenpläne eigenständig arbeiten kann. Klar: der Job als Lkw-Fahrerin ist körperlich herausfordernd. Aber es gibt Hilfsmittel wie Hubwagen. Und wenn eine Ladung doch einmal zu schwer sein sollte, dann holt sie sich Hilfe.
Die benötigt sie an diesem Mittwoch im Juli nicht. Paletten und Rollis schiebt sie routiniert über die Rampe, wickelt sämtlichen Papierkram ab und sichert die Ladung, bevor wir uns auf den Weg machen. Dabei gibt es Besonderheiten zu beachten: Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel sind beispielsweise Gefahrgut. Hier gelten Zusammenladeverbote, die beachtet werden müssen.
Vorreiterin
Sonja Diehl hat 2013 als erste Frau in Hungen ihre Ausbildung zur Berufskraftfahrerin begonnen. Nach einer abgebrochenen Bäcker-Lehre war das ihr Traumberuf. „Sie wollte unbedingt Lkw-Fahrerin werden“, erinnert sich Ausbildungsbetreuer Markus Woeschka. Vier weitere Frauen haben sich seitdem bei ihm beworben und er hat alle eingestellt. „Ich bin in der Prüfungskommission der IHK Gießen/Friedberg. Dort sehe ich immer wieder, dass Frauen meist umsichtiger fahren als Männer. Und bislang machen alle Frauen einen sehr guten Job.“
Logistikzentrum Hungen
Das Logistikzentrum Hungen beschäftigt 100 fest angestellte Fahrer. Hinzu kommen rund 20 Aushilfsfahrer. Zum Fuhrpark gehören 56 eigene und 88 Fremd-Lkw.
Fahrzeugtypen für alle Gegebenheiten
Acht verschiedene Fahrzeugtypen fahren von Hungen aus die Märkte der REWE Region Mitte an. Die Modelle reichen von kleinen Solo-Lkw mit etwas über neun Metern Länge und Platz für 24 Rollis bis zum Gliederzug mit knapp 19 Metern Länge und Platz für 60 Ladeeinheiten
„Frau Diehl fährt ruhig und besonnen. Sie läuft wie ein Uhrwerk.“Danny Friedrichs, Standorttransportleiter Den Markt in Weilburg steuert Sonja Diehl häufiger an. In ihren City-Sattel passen 45 Rollis. Mit knapp 16 Metern Gesamtlänge ist der Lkw eines der großen Fahrzeuge im Fuhrpark und steuert daher nur größere Märkte mit Laderampe an.
Der Lkw von Sonja Diehl Natürlich haben einige Marktleiter anfangs große Augen gemacht, als plötzlich eine Frau mit dem Lkw vorfuhr. Als routinierte Fahrerin hat sie inzwischen nicht nur ihren Stamm-Lkw, sondern auch immer wieder Azubis mit auf Tour. Erst kürzlich war sie mit einer jungen Frau unterwegs. „Da hat ein Marktleiter sein Handy gezückt und ein Foto von uns gemacht“, erzählt sie lachend. Ihre Vorgesetzten schätzen vor allem ihre ruhige Art: Danny Friedrichs, Standorttransportleiter, sagt über sie: „Frau Diehl fährt ruhig und besonnen. Sie läuft wie ein Uhrwerk.“ Das bewies sie schon als Auszubildende, als sie beim jährlichen Lkw-Wettbewerb ihren erfahreneren Kollegen souverän davonfuhr. Auch auf den Fahrten als Azubi steuerte sie den Lkw souverän auch durch engste Gässchen. Darauf ist sie zurecht auch ein wenig stolz: „Wo andere ihre Außenspiegel einklappen, bin ich einfach durchgefahren.“ So auch in Weilburg. Der entgegenkommende Lkw bleibt stehen und Sonja Diehl kriegt ganz locker die Kurve.
PENNY & REWE im Jahr?
Nadine Schöneberger, 24 Jahre, macht in Hungen eine Ausbildung zur Berufskraftfahrerin. Spätestens im Sommer 2020 wird sie ihre Ausbildung abschließen.
Nadine Schoeneberger, Berufskraftfahrerin Hungen
Darum mache ich eine Ausbildung als Berufskraftfahrerin:
„Ich bin gerne unterwegs. Deshalb macht mir der Beruf einfach Spaß. Mein Vater und mein Mann sind ebenfalls Lkw-Fahrer. Mein Vater hat mich als Kind auch manchmal mitgenommen. Das war für mich immer ein tolles Erlebnis. Ich habe dann nach der Schule zunächst eine Ausbildung in einer Bäckerei absolviert. Aber den ganzen Tag an der Bedienungstheke stehen, ist einfach nichts für mich. Und so habe ich mich entschieden, eine weitere Ausbildung zu machen.“
Das gefällt mir bei REWE:
„Das tolle bei der REWE ist: Ich konnte sogar eine Babypause während der Ausbildung einlegen. Nach meiner Zwischenprüfung habe ich ein Jahr pausiert und mein Kind bekommen. Die REWE hat mich hier immer unterstützt. Da mein Mann auch als Berufskraftfahrer in Hungen arbeitet, konnten wir sogar unsere Arbeitszeiten so einteilen, dass wir die Kinderbetreuung organisieren können. Ich bekomme hier viel Unterstützung und alle stehen voll und ganz hinter mir.“