Einblicke in die Geldlogistik der REWE Group
Der Weg des Geldes
Lesedauer: 5 Minuten
Von der 1-Cent-Münze bis hin zum 500-Euro-Schein – In einem großen Handelskonzern wie der REWE Group werden täglich große Mengen an Bargeld bewegt. Doch warum wird das Geld gewogen? One warf einen Blick hinter die Kulissen der Bargeldlogistik bei der REWE Group.
Geldscheine werden sortiert, gewogen, gebündelt und anschließend in verschließbaren Tüten verpackt. Diese Szenerie spielt sich so regelmäßig in den rund 3.500 Filialen der Vertriebslinien REWE, PENNY und toom Baumarkt ab. Denn Kunden zahlen mit Bargeld, das immer noch das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen ist. Sie erhalten ihr Wechselgeld häufig auch in Form von Münzen. Wie wird sichergestellt, dass immer genügend Wechselgeld in der Supermarktkasse ist und wie ist der übliche Weg des Geldes vom Markt bis auf das Konto der REWE Group?
Zählen durch Wiegen
Die Kassenkraft bringt ihre Lade nach Schichtende ins Backoffice. Das Geld wird dort nicht etwa per Hand gezählt, sondern mithilfe einer Spezialwaage ausgewogen. „Geldwaagen sind sehr präzise und ermitteln den Geldbetrag auf den Cent genau. Ein Verzählen ist praktisch unmöglich. Außerdem sparen sie Zeit“, sagt Paul Monzel, Funktionsbereichsleiter Payment Services bei der REWE Group.
Zählen durch Wiegen
Die Kassenkraft bringt ihre Lade nach Schichtende ins Backoffice. Das Geld wird dort nicht etwa per Hand gezählt, sondern mithilfe einer Spezialwaage ausgewogen. „Geldwaagen sind sehr präzise und ermitteln den Geldbetrag auf den Cent genau. Ein Verzählen ist praktisch unmöglich. Außerdem sparen sie Zeit“, sagt Paul Monzel, Funktionsbereichsleiter Payment Services bei der REWE Group.
Die Münzen werden im Tresor des Marktes sicher verwahrt und schließlich wieder dem Kassenkreislauf zugeführt. Die Scheine werden in verschließbaren Tüten, den so genannten Safebags, an den Wertdienstleister übergeben, der das Geld nach bestimmten Kriterien zwischen einem und sechs Mal wöchentlich in den Filialen abholt.
Der Wertdienstleister zählt in seinen Cash-Centern den Inhalt der Safebags und bereitet das Geld für die Einzahlung bei der Bundesbank auf. In gesamten Prozess ist der Wertdienstleiter verpflichtet, das Geld der REWE Group vom Geld anderer Kunden zu trennen. Die Bundesbank überweist dann die Gelder auf die vorgegebenen Bankkonten der REWE Group. Der ganze Prozess wird mit Hilfe einer externen IT-Plattform für die REWE Group dokumentiert.
Der Wertdienstleister zählt in seinen Cash-Centern den Inhalt der Safebags und bereitet das Geld für die Einzahlung bei der Bundesbank auf. In gesamten Prozess ist der Wertdienstleiter verpflichtet, das Geld der REWE Group vom Geld anderer Kunden zu trennen. Die Bundesbank überweist dann die Gelder auf die vorgegebenen Bankkonten der REWE Group. Der ganze Prozess wird mit Hilfe einer externen IT-Plattform für die REWE Group dokumentiert.
Palettenweise Münzen
Die Rentnerin, die an der Kasse nach Kleingeld kramt, ist möglicherweise doch mehr Klischee als Realität. „Es gehen mehr Münzen raus, als reinkommen“, so Monzel. Das bedeutet für die Filialen, dass sie sich regelmäßig einen Nachschub an Münzen beschaffen müssen. „Dabei ist das voraus schauende Planen des Marktleiters unabdingbar. Denn Münzen müssen einige Tage vorab bestellt werden, nicht erst dann, wenn keine mehr da sind“, sagt Monzel.
Der Marktmanager bestellt die Münzen bei dem Wertdienstleister per Fax oder Email. Der Wertdienstleister bündelt die Bestellungen und fordert den Gegenwert dann bei der jeweiligen REWE-Gesellschaft an, die diesen dann überweist. Diese Überweisung erfolgt aber nicht auf ein Konto des Wertdienstleiters, sondern auf ein internes Konto bei einem Kreditinstitut. Seit 2010 ist es nicht mehr zulässig, dass ein Wertdienstleister für die Münzgeldversorgung ein eigenes Konto unterhält. Dazu ist die Mithilfe von Kreditinstituten notwendig geworden, die für diese Dienstleistung auch einen Obolus in Rechnung stellen.
Die Rentnerin, die an der Kasse nach Kleingeld kramt, ist möglicherweise doch mehr Klischee als Realität. „Es gehen mehr Münzen raus, als reinkommen“, so Monzel. Das bedeutet für die Filialen, dass sie sich regelmäßig einen Nachschub an Münzen beschaffen müssen. „Dabei ist das voraus schauende Planen des Marktleiters unabdingbar. Denn Münzen müssen einige Tage vorab bestellt werden, nicht erst dann, wenn keine mehr da sind“, sagt Monzel.
Der Marktmanager bestellt die Münzen bei dem Wertdienstleister per Fax oder Email. Der Wertdienstleister bündelt die Bestellungen und fordert den Gegenwert dann bei der jeweiligen REWE-Gesellschaft an, die diesen dann überweist. Diese Überweisung erfolgt aber nicht auf ein Konto des Wertdienstleiters, sondern auf ein internes Konto bei einem Kreditinstitut. Seit 2010 ist es nicht mehr zulässig, dass ein Wertdienstleister für die Münzgeldversorgung ein eigenes Konto unterhält. Dazu ist die Mithilfe von Kreditinstituten notwendig geworden, die für diese Dienstleistung auch einen Obolus in Rechnung stellen.
"Es gibt auch die Variante, die bei unseren selbständigen Kaufleuten zu Einsatz kommt, dass der Gegenwert der Münzbestellungen dem Geldboten, in einem separaten Safebag vorab mitgegeben wird. Hier erfolgt quasi ein Tausch: Scheine gegen Münzen", erklärt Monzel. Der Marktmanger weiß in der Regel genau, welche Mengen an Münzen er für welchen Tag zu bestellen hat. Bei der Münzgeldversorgung gibt es allerdings Beschränkungen, die beachtet werden müssen. So ist das Geldtransportfahrzeug in seiner Zuladung begrenzt. Auch der Geldbote ist durch Vorgaben der Berufsgenossenschaft an eine Gewichtsbeschränkung bei dem Botengang in den Markt gebunden.
Welche Risiken sind mit der Bargeldlogistik verbunden? "Die Risiken sind für uns relativ überschaubar. Weltweit ist der Bargeldlogistikmarkt in Deutschland einer der Sichersten. Zudem sind Betrugsfälle mit Buchgeld ausgeschlossen. Die Bundesbank hatte 2006 die Systematik des Geldtransfers der Wertdienstleister geändert. Die REWE Group arbeitet schon seit vielen Jahren mit denselben Wertdienstleistern vertrauensvoll zusammen und es gab in den letzten Jahren kein Vorfälle, bei denen Werte der REWE Group abhandengekommen sind", so Monzel.
Nicht nur Bares ist Wahres
Das Bargeld spielt eine unverändert große Rolle im Handel. Immer noch werden über 80 Prozent aller Transaktionen in bar abgewickelt. Dennoch ist die Kartenzahlung auf dem Vormarsch. „Es ist definitiv ein Trend zum Plastikgeld zu verzeichnen“, sagt Monzel. Hatten im Jahr 2008 nur 27 Prozent der Bundesbürger eine Kreditkarte, so waren es 2014 bereits 32 Prozent.
Den Service, dass Kunden der REWE Group auch mit Karte zahlen können, lässt sich das Unternehmen einiges kosten. „Bargeld ist für den Lebensmittelhandel noch ein günstiges Zahlungsmittel“, so Monzel. Die Deutsche Kreditwirtschaft, die das ec-cash-Verfahren zur Verfügung stellt, lässt sich ihren Service mit 0,20 bis 0,28 % bezahlen. Die Kreditkartenunternehmen nehmen sogar zwischen 0,9 und 1,2 Prozent des Einkaufsbetrags. Auf Grund von gesetzlichen Vorgaben ist hier jedoch eine Kostenreduzierung in Sicht.
Das Bargeld spielt eine unverändert große Rolle im Handel. Immer noch werden über 80 Prozent aller Transaktionen in bar abgewickelt. Dennoch ist die Kartenzahlung auf dem Vormarsch. „Es ist definitiv ein Trend zum Plastikgeld zu verzeichnen“, sagt Monzel. Hatten im Jahr 2008 nur 27 Prozent der Bundesbürger eine Kreditkarte, so waren es 2014 bereits 32 Prozent.
Den Service, dass Kunden der REWE Group auch mit Karte zahlen können, lässt sich das Unternehmen einiges kosten. „Bargeld ist für den Lebensmittelhandel noch ein günstiges Zahlungsmittel“, so Monzel. Die Deutsche Kreditwirtschaft, die das ec-cash-Verfahren zur Verfügung stellt, lässt sich ihren Service mit 0,20 bis 0,28 % bezahlen. Die Kreditkartenunternehmen nehmen sogar zwischen 0,9 und 1,2 Prozent des Einkaufsbetrags. Auf Grund von gesetzlichen Vorgaben ist hier jedoch eine Kostenreduzierung in Sicht.
Beim Bargeld liegen die Fremdkosten noch unter den Kosten für bargeldlose Zahlungsmittel. Dabei sei jedoch ein Trend nach oben zu prognostizieren, so Monzel. Dennoch: Die REWE Group lässt ihren Kunden die Wahl, wie sie ihre Einkäufe bezahlen. Letztendlich hängt die vom Kunden gewünschte Zahlungsweise auch vom Vertriebsformat ab. Während bei toom Baumarkt häufig die Plastikkarte gezückt wird, geht bei PENNY wesentlich häufiger Bargeld über den Tisch.
„Wir bieten unseren Kunden im Prinzip jedes gängige Zahlungsmittel, das sie wünschen – egal ob bar, Karte oder per Smartphone“, sagt Monzel. Das Zahlen mittels Smartphone steckt in Deutschland vergleichsweise noch in den Kinderschuhen. Bei REWE seien alle Kassenterminals bereits auf die NFC-Technologie umgerüstet. Wenn diese auf die breite Akzeptanz der Kunden stoße, können alle NFC-Schnittstellen umgehend aktiviert werden. Derzeit findet in Berlin unter dem Motto „Zahl einfach mobil“ ein Pilotprojekt der GS1 zum mobilen Bezahlen unter Beteiligung der REWE Group statt. Die NFC City Berlin ist die größte Mobile Payment-Kooperation in Deutschland. Hier geht es vorrangig darum, die Akzeptanz der Kunden für das mobile Bezahlen per Nahfeldkommunikation (NFC) zu erhöhen.
„Wir bieten unseren Kunden im Prinzip jedes gängige Zahlungsmittel, das sie wünschen – egal ob bar, Karte oder per Smartphone“, sagt Monzel. Das Zahlen mittels Smartphone steckt in Deutschland vergleichsweise noch in den Kinderschuhen. Bei REWE seien alle Kassenterminals bereits auf die NFC-Technologie umgerüstet. Wenn diese auf die breite Akzeptanz der Kunden stoße, können alle NFC-Schnittstellen umgehend aktiviert werden. Derzeit findet in Berlin unter dem Motto „Zahl einfach mobil“ ein Pilotprojekt der GS1 zum mobilen Bezahlen unter Beteiligung der REWE Group statt. Die NFC City Berlin ist die größte Mobile Payment-Kooperation in Deutschland. Hier geht es vorrangig darum, die Akzeptanz der Kunden für das mobile Bezahlen per Nahfeldkommunikation (NFC) zu erhöhen.
Bargeld aus dem Supermarkt
Fast jeder, der schon mal bei REWE eingekauft hat, wurde an der Kasse gefragt, ob er noch Bargeld mitnehmen möchte. Das so genannte „Cash Back“-Verfahren erfreut sich, seitdem es 2003 in den über 3.300 REWE Märkten eingeführt wurde, großer Beliebtheit.Seit 2008 ist das Abheben von Bargeld auch in den rund 2.200 PENNY Filialen möglich. Jeder fünfte Kunde der REWE Group nimmt es in Anspruch und lässt sich beim Einkauf bis zu 200 Euro Bargeld auszahlen. Die Kunden sparen sich dadurch den Weg zur Bank oder zum Geldautomaten und vermeiden mitunter hohe Gebühren bei Auszahlungen durch „fremde“ Banken.
Ob das Cash Back Verfahren einen Vorteil für die Geldlogistik der REWE Group bietet, verneint Monzel. „Wir müssen in der Regel weiterhin dieselben Dienstleistungen der Wertdienstleistern in Anspruch nehmen und können auch sonst nicht irgendeinen Vorteil daraus ziehen. Es ist ein reiner Kundenservice“, so Monzel.
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