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ArticleId: 1549magazineZertrümmerte Kassen, geplünderte Regale: Während des G20-Gipfels wüteten Gewalttäter in zwei Hamburger REWE-Märkten. Die Schäden gehen in die Millionen. Regionsleiter Jochen Vogel spricht im one_Interview über die Folgen des Gewaltausbruchs – und dankt den engagierten Mitarbeitern.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/d/d/csm_G20_RandaleREWE_Maerkte_mgt_st_5b54499552.jpg„Das Ausmaß der Zerstörung ist einfach unfassbar“G20: Randalierer im REWE-Markt
G20: Randalierer in zwei Hamburger REWE-Märkten
„Das Ausmaß der Zerstörung ist einfach unfassbar“
das Gespräch führte Sebastian Amaral Anders
Es sind Bilder blinder Zerstörungswut: zertrümmerte Kassen, eingeschlagene Kühlschrank-Türen, geplünderte Regale. Bei den Ausschreitungen im Hamburg während des G20-Gipfels wüteten Gewalttäter auch in zwei REWE-Märkten und verursachten Schäden in Millionenhöhe. REWE Nord-Regionsleiter Jochen Vogel spricht im one_Interview über die Folgen des Gewaltexzesses – und engagierte Mitarbeiter, die mit vollem Einsatz zu retten versuchten, was noch zu retten war.
Jochen Vogel, Regionsleiter REWE Nord
one: Herr Vogel, in der Nacht auf Samstag verwüsteten Randalierer zwei Hamburger REWE-Märkte. Wie ist der Stand der Dinge?
Jochen Vogel: Unser REWE City-Markt am Schulterblatt mitten im Schanzenviertel ist komplett zerstört worden. Den zweiten Markt in der Amandastraße/Ecke Altonaer Straße hat es nicht ganz so massiv getroffen, aber auch hier werden wir gut eine Woche brauchen, um die Verwüstungen zu beseitigen, bevor wir den Markt wieder öffnen können. Insgesamt beläuft sich der Schaden auf mehr als drei Millionen Euro.
one: Was ist in dem Markt im Schanzenviertel passiert?
Jochen Vogel: Wir hatten den Markt vorsorglich bereits am Freitagmittag geschlossen und die Mitarbeiter waren in Sicherheit zuhause. Doch am Abend gegen 21 Uhr sind vermummte Randalierer in den geschlossenen Markt eingebrochen und haben dort drei Stunden lang gewütet. Kassen, Möbel, Glasschränke an den Kühlregalen – alles komplett mutwillig verwüstet. Natürlich wurde auch geklaut, vor allem Alkohol und Zigaretten. Irgendwann nach Mitternacht kamen dann schwerbewaffnete Polizeieinheiten, die aber mehrere Stunden gebraucht haben, um die Radikalen aus dem Markt zu drängen.
one: Konnten Sie sich selbst ein Bild machen?
Jochen Vogel: Ich war am Samstagmorgen um 7 Uhr in unserem Markt im Schanzenviertel. Das Ausmaß der Zerstörung ist einfach unfassbar. Vor allem aber habe ich mich bei den Marktmanagern und Mitarbeitern bedankt, die teilweise vor Ort geholfen haben und ununterbrochen bereitstanden. Das war ermutigend, diesen Zusammenhalt zu erleben. Ich möchte mich bei den Kollegen in den Märkten und aus der Verwaltung herzlich für ihren tollen Einsatz und die schnelle Zusammenarbeit bedanken! Das sucht seinesgleichen.
one: Im Gegensatz zu einem geplanten Umbau müssen Sie nun ohne Vorlauf zwei Märkte neu aufbauen. Wie funktioniert das?
Jochen Vogel: Da kann ich mich zum Glück auf mein super Team, insbesondere in der Expansion und Bauabteilung verlassen. An neue Möbel und Kassen zu kommen, sollte nicht das Nadelöhr sein. Das sind eher Gutachten, Versicherungen und die bürokratische Abwicklung. Wir haben ein Baulager und arbeiten sehr gut mit unseren Lieferanten und Dienstleistern zusammen. 
one: Wie sehen konkret die nächsten Schritte in den beiden betroffenen Märkten aus?
Jochen Vogel: In der Amandastraße werden wir zeitgleich einen Umbau vornehmen, den wir ohnehin schon geplant hatten und hoffentlich in gut einer Woche wieder öffnen. Der Markt am Schulterblatt bekommt eine Kernsanierung und wird konzeptionell natürlich auch überarbeitet. Was mich übrigens sehr beeindruckt hat, ist die Solidarität in der REWE Group: Die Kollegen der REWE Digital sind auf uns zugekommen, da sie ja in der Kölner Schanzenstraße sitzen und nun wiederum der Schanzenstraße Hamburg beim Wiederaufbau helfen möchten. Wir stimmen uns da gerade ab, wie das ablaufen könnte. Ich finde, das ist ein ganz tolles Zeichen für den Zusammenhalt und die enge Zusammenarbeit in der REWE Group.
one: Wer kommt für den Schaden auf?
Jochen Vogel: Nach den ersten Gesprächen sieht es so aus, dass die Versicherung das übernehmen wird. Zusätzlich sind wir gemeinsam mit der IHK Nord in Verhandlungen mit der Politik. Im Gespräch ist, dass wir Hamburger Einzelhändler als Schadensersatz zwei zusätzliche verkaufsoffene Sonntage in der Adventszeit bekommen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das klappt und wir Umsatzausfälle wieder reinholen können. Für betroffene Händler und Gastronomen wurden auch Hilfsfonds eingerichtet – ich bin mir sicher, dass wir genügend Unterstützung bekommen werden.
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