Weil Michael Ermer, REWE-Kaufmann in Jüchen, über Nacht Flüchtlingen in einer Notsituation mit einer spontanen Lieferung half, zeigten die Kunden großes Verständnis für klaffende Warenlücken – und verhalfen ihrem REWE-Markt sogar zu bundesweiter Bekanntheit. Was war da los?
Keine Ware im Markt, und die Kunden finden´s toll? Das gibt´s nicht? Von wegen. Die Kunden des REWE-Centers in Jüchen zeigten nicht nur großes Verständnis für die gähnende Leere im Regal, sie lösten sogar eine beispiellose, das ganze Land erfassende Welle der Zustimmung aus. Was war passiert?
Es war schon spät am Abend des 15. September, REWE-Kaufmann Michael Ermer hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht, als das Telefon klingelte. In der Leitung: die örtliche Feuerwehr mit der dringenden Bitte, ihr bei der Versorgung von soeben in Grevenbroich eingetroffenen Flüchtlingen zu helfen. Vor allem die Babys und Kleinkinder benötigten Unterstützung.
Notruf der Feuerwehr zu später Stunde
„In dieser akuten Notlage brauchte es keine Überredungskunst, dass wir hier humanitäre Hilfe leisteten“, schildert der 35-Jährige seine spontane Reaktion. „Also räumten wir unsere Regale mit Babynahrung und Babyhygieneartikeln leer. Da wir über Nacht keine Bestellung machen können und somit bis zum nächsten Tag keine Ware eintreffen konnte, hingen wir Plakate auf, mit denen wir unsere Kunden über den Grund der Warenlücken informierten.“
Darauf stand: „Sehr geehrte Kunden, aufgrund eines unerwarteten Eintreffens von mehreren Bussen mit Flüchtlingen, vielen Säuglingen und Kleinkindern an Bord, haben wir unsere Ware in der Nacht zum Mittwoch den Hilfskräften zur Verfügung gestellt. Es war eine akute Notsituation. Wir haben bereits neue Ware bestellt und hoffen auf Ihr Verständnis. Vielen Dank.“
Von der Resonanz überwältigt
Ein Kunde stellte ein Foto vom Info-Plakat ins Netz. Michael Ermer: „Was dann folgte, war unglaublich: Das Bild wurde über 300.000 Mal geteilt, Medien griffen es auf, mein E-mail-Postfach quoll über.“ Nach fünf Tagen zählten Ermers Mitarbeiter über 500.000 „Likes“ auf Facebook. Bestärkt durch die überwältigende Resonanz bei Kunden, Medien und Internet-Usern entschloss sich Michael Ermer, dem Rhein-Kreis Neuss die Ware unentgeltlich, als Sachspende, zur Verfügung zu stellen.
„Für uns ist es selbstverständlich, Hilfe zu leisten. Dabei ist es gleich, ob für Rettungseinsatzkräfte, die Jüchener Tafeln oder in diesem Fall Flüchtlinge. Uns sind Nationalität oder Konfession der Menschen egal, entscheidend sind die akute Situation und die Umstände vor Ort“, betont der REWE-Kaufmann, dem das enorme Echo zeitweilig unheimlich war.
Hier erscheinen sowohl deutsche als auch englische Kommentare.
Großartig!! Hut ab vor Herrn Ermer!!
Mit freundlichem Gruß
Ertan Alemin
Ich finde es natürlich super, dass hier Herr Emer seine Ware so selbstlos gespendet und zur Verfügung gestellt hat - aber ist hier der Autor seiner Zeit etwas weiter voraus? Mal noch haben wir September...
Freundliche Grüße
Karin Brochhaus
Hallo Frau Brochhaus, danke für den Hinweis – wir haben den Artikel wieder ins Hier und Jetzt zurückgeholt ;)
Ihr one_Team