Seit dem ersten Abflug von BILLA Reisen-Kund:innen nach Kreta und Mallorca im Jahr 1999 hat sich nicht nur beim Reisen selbst viel getan, auch der Reiseveranstalter hat sich stark entwickelt. Heute ist BILLA Reisen als Teil von DERTOUR Austria Nummer Zwei am österreichischen Reisemarkt. Zum 25-jährigen Jubiläum ziehen wir eine Bilanz – gemeinsam mit Geschäftsführer Martin Fast.
Der Startschuss fiel im Frühling 1999: Damals hoben die ersten Reisegäste der neugegründeten „ITS Billa Reisen“ in den Urlaub nach Kreta und Mallorca ab. Ein Reisedirektvermarkter, der Kataloge im Supermarkt auflegt – eine absolute Neuheit und ein großer Aufreger im Markt.
Und so ging es los im Jahr 1999
Martin Fast ist heute Geschäftsführer beim Reiseveranstalter, und er war schon bei Gründung von „ITS Billa Reisen“ mit an Bord. Mit einem Katalog für Flugreisen startete man in die Sommersaison, die Autoreisen folgten im Winter 1999/2000. Der Fokus lag auf preiswerten und leistungsstarken Urlaubsangeboten mit 3-bzw. 4-Sterne-Hotels.
„Dass neben dem klassischen Reisebürovertrieb auch Platz für eine andere Art der Vermarktung ist, haben viele nicht geglaubt. Wir mussten am Anfang um jeden Flugplatz in den Maschinen kämpfen. Aber der Erfolg hat uns bald recht gegeben und wir konnten mit sehr guten Preisen am Markt arbeiten. Dass wir mit unseren Katalogen in den BILLA-Märkten auslagen, war auch eine absolute Neuheit und hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt“, erinnert sich Martin Fast.
Das ehrgeizige Ziel zum Start von BILLA Reisen: 300 Millionen Schilling Umsatz. Heute erreicht das Unternehmen (DERTOUR Austria) knapp 300 Millionen Euro Umsatz jährlich.
Damals eine absolute Neuheit in Österreich: Die Kataloge lagen in den BILLA Märkten aus.
Erste Reiseziele – auch damals zum Tiefpreis
„Unsere Topdestinationen lagen alle im Mittelmeerraum. Fernreisen hatten wir zu Beginn noch nicht im Angebot, dafür aber auch Autoreisen mit eigener Anreise innerhalb Österreichs, nach Italien, Kroatien und Slowenien. Wir sind Griechenland, Bulgarien, Tunesien, die Türkei und die spanischen Inseln angeflogen. Das sind auch heute noch einige der beliebtesten Urlaubsdestinationen bei BILLA Reisen“, erzählt der heutige Geschäftsführer der DERTOUR Austria GmbH, zu der die Marke BILLA Reisen gehört.
Die Preise waren auch 1999 ein großes Thema: „BILLA Reisen war und ist preislich immer attraktiv. Das war schon bei der Gründung die Idee, deswegen gab es schon die Tiefpreisgarantie. Mit tollen Frühbucherangeboten konnten und können wir zusätzlich punkten. Die Ausnahme waren die letzten Jahre: Mit der Urlaubsplanung war es während der Pandemie schwierig, da zogen eher Last-minute-Angebote. Heute geht BILLA Reisen noch einen Schritt weiter und bietet auf über 10.000 Urlaubsangebote die Tiefpreisgarantie – für Flugpauschalreisen, Kreuzfahrten und Rundreisen“, erklärt Fast.
Das besondere Service von 1999: deutschsprachige Reiseleitungen und Betreuung, die bereits am Flughafen begann.
Kundenwahrnehmung einst und heute
Anders als heute war das Online-Buchen 1999 kaum ein Thema, unsere Kaufgewohnheiten haben sich durch die Digitalisierung stark verändert. Martin Fast erzählt: „1999 war der wichtigste Weg zum Urlaub der Gang ins Reisebüro. Da waren wir auch bis 2023 noch zusätzlich vertreten, aber heute sind wir mit BILLA Reisen nur mehr Direktveranstalter. Dadurch können wir unseren Kund:innen online das volle Portfolio zu günstigen Preisen bieten, stehen im Hintergrund aber auch nach wie vor mit einem Top-Kundenservice bei Fragen zur Verfügung. Auch wenn wir es alle mittlerweile gewöhnt sind, mit dem Smartphone umzugehen, wenn es um die Urlaubsplanung in fremden Ländern geht, greift man doch noch gerne auf die persönliche Ansprache zurück. Unsere Kund:innen honorieren das und empfehlen uns heute zu über 80 Prozent gerne weiter."
Gestartet wurde 1999 noch mit 14 Kolleg:innen, heute sind es bei der DERTOUR Austria 75.
Gingen die Buchungen 1999 zum größten Teil via Telefon, Fax oder durch Reisebüros ein, sind es heute zu 80 Prozent Online-Buchungen, nur rund 20 Prozent der Kund:innen nutzen dazu das BILLA Reisen Callcenter. In der Pandemie war das Verhältnis umgekehrt und dem höheren Beratungsaufwand geschuldet.
Reisetrends damals und heute
Das wichtigste Urlaubsziel für BILLA Reisen war und ist der Mittelmeerraum. Schon der erste Flug nach Kreta hat hier die Richtung vorgegeben: Griechenland ist und war eines der wichtigsten Urlaubsländer für das Unternehmen. Hier wird mit der vollen Vielfalt der Ägäis aufgewartet: Von ursprünglichen Inseln wie Thassos bis zu den Klassikern Kreta und Rhodos sind hunderte Hotels und Resorts für jeden Geschmack und jedes Budget im Angebot.
Destinationen, die schon 1999 beliebt waren, sind es auch heute noch: Spanien, Tunesien, Zypern. Dazu kamen nach und nach die Türkei und Ägypten sowie Ferndestinationen wie die USA, Mexiko, Mauritius, die Dominikanische Republik und in den letzten Jahren verstärkt die Malediven sowie die Vereinigten Arabischen Emirate.
Während der Pandemie kam es zu Veränderungen im Reiseverhalten: Die Malediven wurden – auch wegen ihres perfekten Pandemiemanagements – zu einem der Hauptreiseziele und zu einer Ganzjahresdestination. Länder wie Thailand oder auch die USA hatten starke Reiserestriktionen und kehren erst langsam wieder in die Liste der Top-Reisedestinationen zurück.
Die beliebtesten Destinationen im Sommer 2024: Griechenland, Malediven, Türkei, Spanien, Tunesien, Mauritius, Thailand, Ägypten, Dominikanische Republik, Zypern, Arabische Emirate
Martin Fast © DERTOUR Austria/Robert Polster
one: Herr Fast, für Sie ist das 25jährige Jubiläum von BILLA Reisen sicher noch einmal besonders emotional – schließlich sind Sie von Anfang an dabei. Wie fühlt sich das an?
Martin Fast: Es fühlt sich sehr gut an und es war eine tolle Reise bis hierher! Ich hätte mir vor 25 Jahren nicht gedacht, welche Entwicklung das alles nehmen wird und dass ich ein Vierteljahrhundert später immer noch dabei bin. Aber Erfolg motiviert und mit einem großartigen Produkt und einem tollen Unternehmen kann man viel erreichen. Die harte Arbeit hat sich gelohnt und ich bin stolz auf mein wunderbares Team, das mich begleitet und auch immer wieder fordert. Dass wir heute so gute Ergebnisse haben liegt nicht zuletzt daran: teamwork makes the dream work!
one: Ihr persönlicher Rückblick auf 25 Jahre BILLA Reisen: Was ist Ihr Highlight?
Martin Fast: Es gibt mehrere: Da war einerseits der Start, den ich als allererster Mitarbeiter miterlebt habe. Ich erinnere mich noch genau, als die ersten Gäste in unsere zwei Destinationen Kreta und Mallorca aufgebrochen sind: Wir haben sie am Flughafen noch persönlich in den Urlaub verabschiedet. Stolz bin ich auch darauf, dass wir Destinationen die für die ITS damals nicht im Fokus waren, mitentwickelt haben - die Insel Zakynthos beispielsweise. Und in der letzten Zeit war es der Wechsel des Geschäftsmodells, nämlich BILLA Reisen als reinen Direktvermarkter zu positionieren, der sehr erfolgreich war.
one: Welches Ereignis hat Sie am meisten mitgenommen?
Martin Fast: Sicherlich die Pandemie und vor allem der erste Lockdown, der über Österreich am 16.3.2020 verhängt wurde. Aber auch 9/11, das die Reisebranche für immer verändert hat.
one: Wenn Sie den deutschen und den österreichischen Reisemarkt vergleichen: Was ist Ihr Resümee?
Martin Fast: Da ist das Verhältnis 1:10 – sprichwörtlich. Wir sind kleiner, gemütlicher. Ich würde aber sagen, das Reiseverhalten ist ähnlich, das Destinationsverhalten unterscheidet sich. Der Hit bei BILLA Reisen ist seit 1999 ungebrochen Griechenland. Die österreichische und die griechische Seele scheinen einander besonders verbunden zu sein.
one: Ihr Ausblick auf die kommenden 25 Jahre: Wohin wird die Reise gehen – im Tourismus allgemein, und für BILLA Reisen im speziellen?
Martin Fast: Nachhaltiges Handeln wird unsere Geschäftstätigkeit schon im Zuge der ökonomischen Notwendigkeit beeinflussen. Das birgt aber auch viele Chancen. Für BILLA Reisen sehe ich noch ein großes Wachstumspotenzial. Wir haben insbesondere mit der REWE Handelsfirma BILLA eine sehr bekannte und solide „Mutter“ und werden noch viele Synergien heben können.