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Vlnr: Roland Würflinger (Blühendes Österreich Generalsekretär), Irene Drozdowski (Obfrau und Gründerin des Landschaftspflegevereins Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken) sowie Robert Nagele (BILLA Vorstand). © LPV/I. Drozdowski, Christian Dusek
BILLA
Über 800 Tierarten auf renaturierten Grünflächen nachgewiesen 
von Teresa Frösch

Vorbildlich: BILLA hat naturschutzfachlich hochwertigste Blühflächen auf mehreren Hektar geschaffen. Das ist das Ergebnis eines zoologischen Monitorings, das die Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Zoologie, auf renaturierten Grünflächen bei BILLA Märkten durchgeführt hat.   

Das zoologische Monitoring unter der Leitung von Dr. Gernot Kunz untersuchte insgesamt 20 renaturierte Grünflächen zwischen 210 und 810 Quadratmeter bei BILLA Märkten in Niederösterreich sowie eine noch intensiv bewirtschaftete Rasenmäherwiese in der Steiermark mit regelmäßiger Mahd. Das Monitoring erbrachte das Ergebnis, dass auf den renaturierten Blühflächen bis zu 330 Arten vorkommen. Auf der intensiv gepflegten Wiese nur rund 190 Arten.  
  
„Die Studie zeigt, dass richtig bewirtschaftete und renaturierte Grünflächen der Einkaufsmärkte von BILLA schon jetzt wichtige Trittsteinbiotope und sogar Kernlebensräume für zahlreiche gefährdete und vom Aussterben bedrohte Arten sind und dadurch zur Sicherung unserer Biodiversität beitragen. Mit weit über 1000 – teilweise stark gefährdeten - Arten, inkl. Pflanzen und Pilzen, leisten die untersuchten BILLA Filialen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der heimischen Fauna und Flora. Eine sukzessive Ausweitung dieser Maßnahmen auf Grünflächen bei BILLA Märkten in ganz Österreich ist im Gange“, meint Projektleiter Gernot Kunz. 

„In Zeiten des globalen Artensterbens ist die naturnahe Gestaltung von bisher intensiv bewirtschafteten Flächen eine Verpflichtung für uns alle. BILLA gibt mit der Renaturierung von Grünflächen ein deutliches Signal, dass regionale Aussterbeprozesse auch reversibel sein können. Seltene Schmetterlinge sind ein Dank dafür“, so Dr. Peter Huemer, Vorstand Blühendes Österreich und Kustos der naturwissenschaftlichen Sammlung der Tiroler Landesmuseen.  

Seit 2018 renaturiert BILLA rund um seine Märkte Grünflächen in Naturwiesen. Bisher wurden rund 30.000 Quadratmeter Fläche bei 40 BILLA und BILLA PLUS Standorten in Blühflächen umgewandelt. Das Projekt wird seit Beginn von Naturschutzexpert:innen und –organisationen wie dem Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken an vielen Standorten südlich von Wien begleitet. Im Rahmen des Projekts wurden auch die beauftragten Gartenfirmen von den Naturschutzexpert:innen naturschutzfachlich eingeschult.  

Neuer Standard bei neu errichteten BILLA und BILLA PLUS Märkten sind zudem umfassende Begrünungen in Form von Bäumen, Naturwiesen sowie Dach- und Fassadenbegrünungen. Diese werden anhand eines eigens dafür erstellten Handbuchs vorgenommen, sorgen für ein kühlendes Mikroklima und fördern die Biodiversität. Unter anderem zeigen sich der BILLA PLUS in Baden oder der BILLA in Oberwaltersdorf in saftigem Grün.  
  
Die Studie von Dr. Gernot Kunz ist hier nachzulesen: Billa Biodiversitätsflächen Dachprojekt · iNaturalist  

Am Monitoring waren mit Gernot Kunz weitere 15 Fachexpert:innen beteiligt. Diese haben folgende Artgruppen bestimmt und gesammelt: Wanzen, Käfer, Kurzflügelkäfer & Laufkäfer, Milben & Springschwänze, Hummeln, Reptilien, Amphibien, Fledermäuse, Libellen, Pflanzenwespen, Heuschrecken, Zikaden, Schmetterlinge, Wildbienen, Grab- und Faltenwespen, Vögel, Heuschrecken, Netzflügler, Blattflöhe, Schaben, Ohrwürmer sowie Spinnentiere. Unter den beobachteten Arten der renaturierten Flächen befinden sich mehrere „vom Aussterben bedrohte“ und „stark gefährdete“ Arten. Bei der Gruppe der Schmetterlinge wurden insgesamt 67 Arten erfasst, davon 18 Tagfalter. Alle beobachteten Tiere wurden von den Biolog:innen fotografisch dokumentiert und auf die Meldeplattform iNaturalist in Sammelprojekte und ein Dachprojekt gelegt. Auf diese Weise konnten 300 weitere Bestimmer:innen, vorwiegend aus Europa, für die Verifizierung der hochgeladenen Datensätze gewonnen werden. Zudem sind alle erhobenen Datensätze öffentlich zugänglich und stehen der Biodiversitätsforschung und dem Naturschutz zur Verfügung. 

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