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Pro & Contra
Soll das Smartphone zum Portemonnaie werden?
Wenn es nach Philipp Heinicke von REWE Digital
geht, zahlen wir künftig alle per Smartphone an der Supermarktkasse. Denise Krell von Toom Baumarkt dagegen fühlt sich mit Bargeld deutlich wohler. Zwei Kollegen, zwei Meinungen.
Pro Mobile Payment // Nie wieder an der Schlange anstellen
Wäre es nicht toll, wenn ich Payback-Punkte gutgeschrieben bekäme ohne an der Kasse mein Karte zücken zu müssen? Wenn ich am Monatsende auf Knopfdruck eine Analyse meines Ausgabeverhaltens angezeigt bekäme oder ich gar einkaufen könnte ohne mich in der langen Schlange an der Kasse einreihen zu müssen?
Was sich nach Zukunftsmusik anhört, könnte dank Mobile Payment, der Erweiterung des Smartphones zur digitalen Geldbörse, schon bald Realität sein. Anders als Bargeld, EC- und Kreditkarten können mobile Applikationen neben meinen Kontodaten beispielsweise auch meine Payback-Kartennummer an die Kasse übermitteln, elektronische Kassenbons abspeichern, anzeigen und auswerten oder eben Barcodes der Artikel einscannen, die ich gerade in meinen Einkaufswagen lege, um am Ende des Einkaufs nur noch „Bezahlen“ drücken zu müssen ohne mich jemals in einer Schlange einzureihen.
Was sich nach Zukunftsmusik anhört, könnte dank Mobile Payment, der Erweiterung des Smartphones zur digitalen Geldbörse, schon bald Realität sein. Anders als Bargeld, EC- und Kreditkarten können mobile Applikationen neben meinen Kontodaten beispielsweise auch meine Payback-Kartennummer an die Kasse übermitteln, elektronische Kassenbons abspeichern, anzeigen und auswerten oder eben Barcodes der Artikel einscannen, die ich gerade in meinen Einkaufswagen lege, um am Ende des Einkaufs nur noch „Bezahlen“ drücken zu müssen ohne mich jemals in einer Schlange einzureihen.
Doch nicht nur Verbraucher, sondern auch Händler werden vom Megatrend „Mobile Payment“ profitieren. Neben der Beschleunigung des Kassenprozesses dürften für sie im Zeitalter von Big Data & Co. insbesondere die zusätzlich generierten Kundendaten von enormer Bedeutung sein.
Zwar gilt es auf dem Weg dorthin noch einige Hürden zu überwinden: Beispielsweise müssen Sicherheitsbedenken in der Bevölkerung ausgeräumt und die Kasseninfrastruktur ausgebaut werden. Auch ein einheitlicher, effizienter technischer Standard (zum Beispiel NFC) und die Behauptung einiger, weniger internationaler Anbieter wird den Prozess weiter beschleunigen.
Doch mit Vorteilen auf Verbraucher- und Händlerseite scheint es nur eine Frage der Zeit, bis sich Mobile Payment flächendeckend durchsetzt – auch im Bargeld-Land Deutschland.
Philipp Heinicke ist Strategy Analyst bei der REWE Digital
Philipp Heinicke ist Strategy Analyst bei der REWE Digital
Pro Bargeld // Bequemer und sicherer
Nur Bares ist Wahres! So bin ich groß geworden und ein bisschen hat sich diese Floskel auch in meinem Kopf verankert. Ich fühle mich einfach sicherer, wenn ich Bargeld in der Tasche habe, als auf Karten und technische Geräte angewiesen zu sein.
Wenn ich etwa abends unterwegs bin – auf eine Party gehe oder zum Essen verabredet bin – nehme ich nie meine EC- oder Kreditkarte mit. Denn wenn ich mein Geld verliere oder es mir gestohlen wird, habe ich nur den Verlust des Betrages. Verliere ich die EC- oder – schlimmer noch – die Kreditkarte, könnte die entwendete Summe im schlimmsten Fall weitaus höher ausfallen. Zusätzlich habe ich auch noch wesentlich mehr Aufwand, da ich die Karte sperren und neu beantragen muss. Daher versuche ich jedes Mal, nachdem ich bargeldlos gezahlt habe, noch einmal bewusst in mein Portemonnaie zu schauen und mich zu vergewissern, dass ich meine Karte auch tatsächlich wieder eingesteckt habe.
Mit Bargeld in der Tasche vermeide ich auch unangenehme Situationen. Denn tatsächlich gibt es auch heutzutage immer noch Geschäfte, die kein EC-Gerät besitzen. Vor ein paar Wochen etwa wollte ich nach meinem Friseurbesuch mit Karte zahlen und hatte vergessen, dass mein Friseur zahlungstechnisch noch nicht auf dem aktuellsten Stand ist. Da er mich aber kennt, konnte ich netterweise zum nächsten Bankautomaten fahren – zwei Bahnstationen weit entfernt. Einfach umständlich!
Ähnlich ist es beim Bäcker oder in manchen Restaurants. Da habe ich lieber Bares dabei, anstatt Gefahr zu laufen, meine Einkäufe nachher liegen lassen zu müssen oder aufwändig noch Geld aufzutreiben.
Ein weiterer großer Vorteil in meinen Augen ist, dass ich bei Bargeldzahlung einen besseren Überblick behalte über das, was ich ausgebe, als wenn nur ich einfach kurz die Karte zücke. Bei Kreditkartenzahlung sehe ich sogar erst am Ende des Monats, was genau ich ausgegeben habe. Ich habe lieber die Kontrolle über meinen aktuellen Kontostand und lasse mich ungern überraschen. Zumal ich auch jede Abbuchung auf meinem Konto kontrolliere, damit kein falscher Betrag abgebucht wurde. Das ist mir oft zu aufwändig und raubt mir Zeit.
Ich bleibe dabei: Bargeldzahlung ist bequemer und sicherer!
Denise Krell ist Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation bei Toom Baumarkt
Wie zahlen Sie lieber? Noch mit Schein & Münze – oder haben Sie Ihren Einkauf schonmal mit dem Smartphone bezahlt? Diskutieren Sie über die Kommentarfunktion mit den anderen one_Lesern!
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