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Lesedauer: 3 Minuten
Gefälschte Mahnungen & Co.
So dreist sind die neusten Betrugsmaschen
von Judith Morgenschweis

Mit gefälschten Mahnungen oder Briefen mit angeblich neuen Bankdaten versuchen Betrüger im großen Stil Geld von Unternehmen zu ergaunern. Auch die REWE Group erreichen immer wieder – zum Teil kurios anmutende – Betrugsversuche.

Kamil Dadashov staunte nicht schlecht: Anfang des Jahres landete auf seinem Tisch im REWE-Markt in Mainz ein pikantes Mahnschreiben. Ein tschechisches Unternehmen forderte Kosten in Höhe von 135 Euro für Telefonsex an. „Zuerst habe ich gedacht, dass muss die falsche Adresse sein. Wie soll hier jemand mittags solche Telefonate führen, wenn hier Hochbetrieb ist“, erinnert sich der Marktleiter. Doch die Adresse stimmte und so war ihm schnell klar: Das muss eine gefälschte Rechnung sein. „Ich bin bei diesen Sachen sehr wachsam. Bei mir wird keine Rechnung einfach durchgewunken.“

Kurzerhand leitete er das Scheiben an den Bereich Betriebswirtschaft in der Region Mitte weiter. Der wiederum informierte über eine interne Sammel-Adresse für Betrugsfälle alle wichtigen Kollegen innerhalb der REWE Group. Innerhalb kürzester Zeit war das Unternehmen intern als Betrüger gekennzeichnet.

Betrüger sind erfinderisch

Wer Geld ergaunern will, ist erfinderisch. So versuchen Betrüger immer wieder über falsche Mahnungen oder Rechnungen an das Geld von Privatpersonen und Unternehmen zu kommen. Dabei setzen nicht alle Betrüger auf „Sex sells“. Auch das schnöde Branchenbuch ist eine beliebte Falle. Mahnungen für Einträge in Branchenbüchern werden immer wieder an Supermärkte verschickt, in der Hoffnung, dass diese ohne weitere Prüfung beglichen werden. Das „auftraggebende“ Unternehmen stammte auch diesmal aus Tschechien.

Thomas Clemens, Geschäftsführer REWE International Finance B.V., erklärt die Masche: „Manche Unternehmen prüfen Rechnungen bis zu einer bestimmten Höhe überhaupt nicht. Die Betrüger setzen den Geldbetrag so niedrig an, dass die Rechnung eine reele Chance hat, ohne weitere Kontrolle durchgewunken zu werden.“ Im Falle der Erotikhotline kommt dann noch die Scham hinzu, die dazu führen könnte, die Rechnung einfach schnell und diskret zu begleichen. Doch glücklicherweise war der Marktleiter auf der Hut. 

Vorsicht bei vermeintlicher Änderung von Bankdaten

Ein anderer, derzeit häufig auftauchender Betrugsversuch ist die Änderung der Kontodaten. Welche Mühen Kriminelle auf sich nehmen, um Geldflüsse zumindest temporär umzuleiten, hat unlängst ein Lieferant aus dem Nahen Osten erfahren müssen. Hier hatten sich Fälscher Zugang zum Computer eines Mitarbeiters verschafft und in dessen Namen die Änderung der Bankdaten beauftragt. Zwei Mal riefen sie sogar bei der REWE Group Buying an, um die Änderung zu bestätigen. Doch den Kollegen kam das seltsam vor: Sie riefen die ihren Key Accounter beim Lieferanten an. Der staunte nicht schlecht, denn es gab kein neues Bankkonto.

Gefälschte oder auch gehackte Mails sind eine Variante. Doch wer rechnet schon damit, dass sogar die Post abgefangen wird? Aber selbst das ist möglich. Kriminelle schafften es bereits, Briefe von Handelspartnern an die REWE Group abzufangen. Sie öffneten die Briefe, klebten einen Hinweis zu einer Kontoänderung darauf und schickten den Brief wieder ab. 

Thomas Clemens: „Bankdaten unserer Geschäftspartner sind ganz besonders sensibel. Nachdem es bereits einige Betrugsversuche mit dieser Masche gab, haben wir nun den Prozess abgesichert. Bankdaten dürfen nur noch geändert werden, nachdem der betroffene Kollege die Änderung bei dem ihm persönlich bekannten Ansprechpartner des Unternehmens verifiziert hat. Nur so können wir sichergehen, dass es sich nicht um einen Betrug handelt.“


Die neusten Tricks im Überblick
Mahnung über kleinere Beträge

Betrüger senden falsche Mahnungen über kleinere Beträge von Inkasso-Unternehmen.

Sie hoffen darauf, dass die Rechnung ohne weitere Kontrollen angewiesen und bezahlt wird.

Bankdaten-Änderung
  • Abgefangene Post mit Änderungen der Bankdaten
  • Kriminelle fangen Briefe von Lieferanten an Unternehmen ab, öffnen sie und überkleben die „alten“ Bankdaten mit neuen
  • Mails zur Änderung der Bankdaten

In manchen Fällen senden die Fälscher auch eine Mail von einem vermeintlich vertrauenswürdigen oder sogar bekannten Kontakt. Inzwischen sind die Fälschungen so gut, dass man auch nicht per Mouse-over über den Absender die Echtheit der Mail verifizieren kann.

Aus Gründen der Sicherheit können daher nun Bankdaten nur geändert werden, wenn eine dem Mitarbeiter persönlich bekannte Person diese Änderungen bestätigt hat. Dies kann entweder per Telefon oder über die im persönlichen Adressbuch gespeicherte E-Mail geschehen. Alternativ kann auch die Mail-Adresse aus einer älteren und mit Sicherheit echten Mail kopiert werden. Wichtig ist, dass nicht versehentlich die Adresse der Mail mit der Anforderung zur Änderung der Bankdaten angeschrieben wird.

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