
Das Kino wartet im September mit Absurdem und Skurrilem auf. Ausgesprochen unerwartet etwa entwickelt sich die argentinische Krimikomödie „Kill the Jockey“, in der ein Kopfgeld auf einen Rennreiter ausgesetzt ist. Kurz darauf zieht Leonardo DiCaprio in der Action-Satire „One Battle After Another“ in die Schlacht, um seine Aktivisten-Tochter zu retten. Und wahrlich hyperreal geht es im Haifischbecken der Filmbranche zu, wenn bei disney+ die Serie „Call My Agent Berlin“ über den Bildschirm flimmert.
© MFA
Mit manchen Pferden kommt man schneller ans Ziel, mit anderen gewinnt man Kriege, „aber meistens ist man mit Pferden auf der Flucht.“ Starjockey Remo kennt sich aus mit Rennpferden, dem Leben und jeder Art von Flucht. Dass seine Freundin und Reiter-Kollegin Abril schwanger ist und der örtliche Gangster, dem er einen Haufen Geld schuldet, sich an seine Fersen heftet, macht Remo die Entscheidung leicht. Aber dann macht „Kill the Jockey“ eine gewagte Kurve und galoppiert mit sich selbst davon in eine kreisch-bunte Travestie an Wendungen, Gestalten und Genres.
© Rei Pictures
Nahuel Perez Biscayart
Unter Arthaus-Film-Fans gilt der 1986 in Buenos Aires geborene Schauspieler Nahuel Perez Biscayart als Geheimtipp: Wo sein Name draufsteht, ist künstlerisch anspruchsvolles Kino drin, das nicht nur in seiner Heimat Argentinien entstanden ist, sondern auch in Frankreich und Deutschland. 2015 spielt er an der Seite von Christian Ulmen einen aufstrebenden Musiker in „Becks letzter Sommer“, 2016 besetzt ihn Maria Schrader in ihrem Literaten-Drama „Vor der Morgenröte“ und 2020 erteilt Perez Biscayart als KZ-Insasse Lars Eidinger „Persischstunden“.
Filmgenre: Krimikomödie
Länge: 96 Minuten
Regie: Luis Ortega
Mit: Nahuel Perez Biscayart, Úrsula Corberó, Daniel Giménez Cacho, Daniel Fanego
Altersfreigabe: ab 16
Verleih: MFA
Start: 18.9.2025
© Warner Bros
Ein gewisser Vaterstolz schwingt mit, wenn Tochter Willa mit ihrer Gang zu Sabotageakten aufbricht - auch wenn Bob die Anliegen der jungen Leute nicht ganz nachvollziehen kann. Als jedoch sein einstiger militärischer Erzfeind Lockjaw persönlich antritt, um Willa dingfest zu machen, sieht Bob rot. Zeit für den eingefleischten Revolutionär, die etwas eingerosteten Talente zu reaktivieren. Leonardo DiCaprio und Benicio del Toro gegen Sean Penn, mehr Politsatire und Selbstironie geht kaum. Das alles inszeniert und geschrieben von P.T. Anderson auf Grundlage von Thomas Pynchons „Vineland“.
Paul Thomas Anderson
© Warner Bros
Zehn Spielfilme innerhalb von 20 Jahren hat Paul Thomas Anderson geschrieben und inszeniert. Jeder für sich ist ein kleines Kunstwerk, mit meist großer Besetzung. 1970 in Studio City, einem Stadtteil von Los Angeles, geboren, hat der Sohn eines Schauspielers nie etwas anderes vor als Autor und Regisseur zu werden. Drei Oscars und drei Golden Globes, ein Regiepreis in Cannes und ein Silberner Bär für Filme wie „Boogie Nights“ (1997), „Magnolia“ (1999), „Punch-Drunk Love“ (2002), „There Will Be Blood“ (2007) und „Der seidene Faden“ (2017) geben ihm recht.
Filmgenre: Actionkomödie
Länge: 170 Minuten
Regie: Paul Thomas Anderson
Mit: Leonardo DiCaprio, Teyana Taylor, Sean Penn, Benicio Del Torro, Regina Hall
Altersfreigabe: ab 16
Verleih: Warner Bros. GmbH
Start: 25.9.2025
© disney+
Die Filmbranche als Haifischbecken zu sehen, ist nicht ganz falsch. Die gewieftesten, aber auch bissigsten Vertreter darin sind die Agenten der Schauspieler. Sie sind es, die die Honorare festsetzen und Bedingungen stellen, aber auch Probleme lösen und sogar Katastrophen verhindern – zumindest, was Schlagzeilen betrifft. Schon vor 10 Jahren hat man in Frankreich diesem Menschenschlag eine hochgradig erfolgreiche Serie mit dem Titel „Dix pour cent“ (intl. „Call My Agent“) gewidmet. Das Konzept: Drama, Komödie, Satire, Herzschmerz und in jede Folge ein echter Star mit viel Selbstironie im Mittelpunkt. Das lässt sich zweifellos auch gut auf das Who is Who des deutschen Filmschaffens übertragen.
Genre: Komödie
Länge: 300 min
Entwickler: Johann Bucholz
Mit: Dana Herfurth, Gabrielle Scharnitzky, Lucas Gregorowicz, Michael Klammer
Altersfreigabe: ab 6
Kanal: Disney+
Seit: 12.9.2025
© fifteen.games
Es gibt nicht mehr viele Orte im Internet, die an die schönen, alten, unschuldigen und vor allem kostenlosen Anfänge erinnern. Damals als das Modem fiepte und Spiele noch verspielt und verpixelt waren. „Draw a Fish“ ist einer dieser wenigen Orte. Hier gilt es einen Fisch zu zeichnen und diesem mit vielen anderen in einem virtuellen Aquarium beim Rundendrehen zuschauen. Man kann sie dort füttern und bewerten oder mit dem Cursor milde jagen. Jedem, der einen Account aufmacht, erstellt Entwickler MCBPZ sogar ein eigenes Aquarium, etwa für Freundeskreise oder Bürogemeinschaften.
Art: Zeichenspiel
Entwickler: MCBananaPeelZ
Erreichbar über: jeden Browser
Adresse: drawafish.com