Pro & Contra
Kauf per Klick – Last oder Lust?
Lesedauer: 3 Minuten
Die einen klicken sich gemütlich vom Sofa aus durch die Online-Shops dieser Welt, die anderen wollen erstmal sehen und anfassen, was sie kaufen. PENNY-Kollegin Lena Marx kauft fleißig im Netz ein – von Kosmetika bis zur Lieblingsmusik. Annabelle Wegener von der DER Touristik Köln bleibt dem stationären Handel treu – und zahlt für kompetente Vor-Ort-Beratung auch gern mal etwas mehr.
Pro Online Shopping // „Dem Online-Shopping gehört die Zukunft“
Ich bin Online-Shopperin der ersten Stunde: Seit Versandhändler ihre Ware über das Internet anbieten, kaufe ich fleißig im Netz ein. Mittlerweile ist das richtig bequem geworden. Die häufig bemühten Gegenargumente wie hohe Versandkosten oder lange Lieferzeiten sind heute obsolet. Kaum ein Paket braucht mehr als ein bis zwei Tage und das Hin- und Zurückschicken ist fast immer umsonst. Ein brandneues Buch vorbestellen? Kein Problem. Einen neuen Chart-Hit herunterladen? Im Nu erledigt. Kosmetika, die es eigentlich nur in den USA gibt, einkaufen? Rund um die Uhr möglich. Und wenn ich einmal für viele Gäste koche, werden mir die schweren Wasserkisten und Weinflaschen sogar bis in die Wohnung getragen.
Auch über mangelnde Beratung im Netz kann ich nicht klagen. Viele Online-Shops bieten eine Chatfunktion an, mit Hilfe derer man immer die passende Antwort findet. So muss ich mir etwa keine Gedanken mehr machen, ob ein Kleidungsstück zu groß ausfällt oder hauptsächlich Synthetik enthält. Ich kann einfach danach fragen.
Wieso also sollte ich mich mit meinem Auto durch den Berufsverkehr drängeln, Geld für Parkgebühren und Benzin ausgeben, in der prallen Sonne durch die Innenstadt hetzen und an den Kassen anstehen? Stattdessen shoppe ich bequem mit meinem iPad oder Smartphone von der Couch aus. Dank der Vergleichsmöglichkeit im Internet kann ich zusätzlich oft ein paar Euro sparen. Ganz abhandenkommen wird uns der stationäre Handel sicherlich nicht. Es gibt einen kleinen Anteil an Produkten, die ich gerne vor Ort in den Warenkorb lege. Einen Gegenstand vor dem Kauf anfassen und fühlen zu können, ist etwas Besonderes. Doch ich bin davon überzeugt, dass dem Online-Shopping die Zukunft gehört. Und ich will Teil dieser Zukunft sein.
Lena Marx, Koordinatorin Digitales Marketing/Social Media
Contra online-shopping // „Ich will die Avocado anfassen!“
Nein, ich bestelle nie irgend etwas online. Einzige Ausnahme vielleicht: Es handelt sich um etwas derart ausgefallenes, dass es nur online zu haben ist. Warum ich kein Online-Shopper bin? Zum einen aus ganz pragmatischen Gründen: Ich arbeite den ganzen Tag und lebe allein. Also ist niemand da, der mein Paket in Empfang nimmt. Und wenn es in einer Poststation landet, dann muss ich garantiert kreuz und quer durch die Stadt, weil es nicht in der nächstgelegenen Paketstation gelandet ist - warum auch immer! Hab’ ich alles schon erlebt.
Zum anderen bin ich ein extrem haptischer Mensch. Ich will die Avocado sehen, riechen und anfassen, genauso den Pullover oder die Schuhe. Noch nicht mal E-Tickets für Bahn oder Flieger mag ich, ehrlich gesagt würde ich mir die am liebsten auch noch ausdrucken... Hinzu kommt, dass ich ein eher ungeduldiger Mensch bin. Wenn ich etwas haben möchte, dann am liebsten sofort. Ich werde ganz nervös, wenn ich tagelang auf etwas warten muss. Für mich ist es einfach schön, etwas zu kaufen und direkt mit nach Hause zu nehmen.
Übrigens bin ich auch gerne bereit, für eine gute Beratung in einem Geschäft etwas mehr zu zahlen als bei Amazon und Co. Egal, ob es um Lebensmittel, Elektrogeräte oder Reisen geht. Wir von der Touristik kennen das ja leider nur zu gut: Inzwischen gehen viele Leute ins Reisebüro, lassen sich dort ausführlichst und kompetent beraten, und buchen dann ratzfatz im Netz. Und dann finden sie sich dabei auch noch superschlau, weil sie ein paar Euro gespart haben. Dabei geht die Wertschätzung für gute Beratung in meinen Augen vollkommen verloren, und das finde ich nicht in Ordnung. Auf die paar Euro sollte es dann auch nicht ankommen, zumal ja die Versandkosten das vermeintlich „günstige Produkt“ sowieso wieder teurer machen.
Annabelle Wegener, Assistenz der Bereichsleitung Erdgebundene
und Städtereisen DER Touristik Köln
und Städtereisen DER Touristik Köln
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