Eine Hochzeitsreise im ehemaligen Zaren-Bahnabteil für schlappe 50.000 Euro? Oder mit den liebsten Schlager-Stars unter Palmen urlauben? Das gibt es in keinem Katalog. Doch für die À la carte- und Gruppenreise-Abteilungen der DER Touristik gilt: Kein Wunsch ist unmöglich. In one verraten die Kollegen ihre Highlights.
Top-Seller für Fans von Helene & Co: „Schlager unter Palmen“
Claudia Scherf
„Nichts ist unmöglich“ – So lautet der Wahlspruch von Claudia Scherf und ihren 16 Kolleginnen. Die Produktmanagerin der À la carte-Abteilung der DER Touristik erfüllt Kundenwünsche jenseits von Katalogen und Pauschalen:
„Da ist alles dabei: Von der Schülergruppe bis zum Deluxe-Highlight für betuchte Paare.“
Kataloge gibt es nicht, das Team schneidert alles passgenau zusammen. Häufig auch für Zweitanbieter, wie bei einem der absoluten Reisehits, der über die Facebook-Seite eines Schlagersängers angeboten wird: „Schlager unter Palmen“. Das Event gibt es seit drei Jahren – immer auf Kreta, und hat inzwischen eine absolut eingeschworene Fangemeinschaft. „Jedes Jahr warten die Fans nur darauf, bis die Reise wieder angeboten wird. Meist ist sie innerhalb kürzester Zeit ausgebucht, und die Gästezahlen verdoppeln sich von Jahr zu Jahr“, berichtet Scherf. Eine Woche im sonnigen Süden gemeinsam mit ihren Lieblingen aus der Schlagerwelt, die abends im Hotel auftreten – das ist für die Fangemeinde ein unvergleichliches Erlebnis.
„Bei der Abreise wird immer geweint, und die Umarmungen finden kein Ende“, erzählt Key Account Manager Boris Jovovic, der die Reise begleitet: „Zum Glück kann ich dann immer trösten, denn im nächsten Jahr gibt es ja wieder ‚Schlager unter Palmen‘.“
Fanfaren-Chöre blasen zur Calgary-Stampede – Bauern erfahren fremde Felder
Bauern, die gemeinsam mit dem Kleinbus durch die Lande fahren und fremde Felder begutachten um zu schauen, wie die „Konkurrenz“ arbeitet? Auch derlei Anfragen bekommen die Kollegen auf den Tisch. Genauso wie Feuerwehr-Männer, die in Gruppen nach New York pilgern, um sich bei den dortigen Kollegen umzuschauen. „Oder der Fanfaren-Chor aus einem 1.000-Seelen-Örtchen, der sein Budget zusammenkratzt, um zur Calgary Stampede zu reisen, der angeblich weltgrößten Rodeo-Veranstaltung“, erzählt Claudia Scherf. Das darf dann nicht viel kosten, und da sind die Kollegen findig: „Das sind ganz junge Leute, und wir haben sie in Zimmern in einem Studentenwohnheim untergebracht.“ © Getty Images
Im Zarenabteil durch Russland flittern – für 50.000 Euro
Einmal im Zugabteil durch Russland reisen, das einst der Zar nutzte – auch solche Träume realisieren Scherf und ihr Team. In diesem Fall exklusiv für ein junges, frisch vermähltes Paar. Dass die Hochzeitsreise mit 50.000 Euro zu Buche schlug, war den beiden egal. Hauptsache, ihr langgehegter Wunsch ging in Erfüllung. „Wir wollen Wünsche erfüllen, auch solche, die auf den ersten Blick skurril oder unrealistisch erscheinen. Das ist immer wieder eine Herausforderung und macht riesigen Spaß. Und vor allem eine ganz große Freude, wenn die Gäste dann zufrieden und happy sind.“ © Getty Images
Auf der Suche nach den weißen Flecken
Ein paar Türen weiter arbeiten auch Angelika Rauw und ihr Team an der Konzeption besonderer Reiseerlebnisse. Der Unterschied zu den Kollegen der individuellen À la carte-Reisen: Hier werden Reisen geplant und entworfen, die dann Eingang in den Katalog „Gruppenreisen weltweit“ finden, aus dem sich Reisegruppen das Passende herauspicken können. Angelika Rauw
Face to face mit den Berggorillas
Wenn es an die jährliche Katalogplanung geht, steht das Team vor einer zentralen Frage: Wo gibt es noch weiße Flecken auf der Landkarte? Gar nicht so einfach, diese zu finden, weiß Rauw: „Es sollen Gruppenreisen sein, die es nicht überall gibt.“ Neue Ziele im diesjährigen Portfolio von rund 100 Angeboten sind zum Beispiel Andorra, Montenegro und die Kanalinseln. Afrika – „in der Ferne unser Steckenpferd!“ – lockt mit Expeditionen zu Gorillas und Schimpansen in Uganda. „Selbstverständlich immer im Sinne der Nachhaltigkeit“, betont Angelika Rauw.