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Lesedauer: 3 Minuten
Grünen-Chef auf Sommertour
Robert Habeck besucht REWE-Markt und Lager
von Julia Klotz, Video: Film Unit

Prominenter Besuch bei REWE: Grünen-Chef Robert Habeck informierte sich am 21. Juli auf seiner Sommertour über die Herausforderungen für den Lebensmitteleinzelhandel in Corona-Zeiten. Infos aus aus erster Hand bekam er von den Kolleginnen und Kollegen aus Logistik und im Markt. Sehen Sie mehr im Film.

Hamsterkäufe, Lebensmittel-Engpässe, verunsicherte Kundinnen und Kunden: In der Corona-Krise war und ist der Lebensmittelhandel stark gefordert. Darüber wollte Grünen-Chef Robert Habeck mehr aus erster Hand erfahren. Im Rahmen einer Sommertour besucht der Grünenpolitiker derzeit deutschlandweit Unternehmen und Organisationen, die zentrale Aufgaben für den Schutz der Gesellschaft erfüllen. Am 21. Juli standen das REWE-Lager in Köln-Langel und der Markt von REWE Richrath in der Kölner Opernpassage auf dem Programm.

Wie erleben die Mitarbeitenden in der Logistik die Corona-Krise? Wie hat REWE die Herausforderungen konkret bewältigt? Und welche Rolle spielt ein offenes Europa bei der Warenversorgung? Rund 90 Minuten nahm sich der Grünen-Politiker Zeit, um sich mit dem REWE Group-Vorstandsvorsitzenden Lionel Souque, aber auch Mitarbeitenden aus der Logistik und dem REWE-Markt auszutauschen. Während Habeck im Lager viele Nachfragen zu Prognosesystemen und der Symbiose von IT, Category Management, Vertrieb und Logistik stellte, zeigte er sich im Markt besonders von dem regionalen Produktangebot beindruckt. 

„Wir müssen regionale Märkte stärken“

Bei seinem Besuch brachte Habeck auch die Idee einer europäischen Vorsorgestrategie für Pandemiefälle ins Spiel. Man müsse „dafür sorgen, dass genug heimische Produktionskapazitäten“ für die Herstellung kritischer Güter vorhanden seien, sagte er den anwesenden Medienvertretern. Außerdem plädierte Habeck dafür, Produktionseinheiten in der Lebensmittelherstellung nicht zu sehr auf einen Standort zu konzentrieren. „Wir müssen regionale Märkte stärken“, sagte er. Gleichzeitig sei ein funktionierendes Europa wichtig, damit Güter über die Grenze bewegt werden könnten. Beides schaffe Puffer, um im Notfall den Ausfall bestimmter Werke durch Krankheiten, Streiks oder Naturkatastrophen zu kompensieren. 

Beeindruckt zeigte sich der Grünen-Chef außerdem davon, wie stolz die Mitarbeitenden auf ihren Beitrag für die Gesellschaft sind. Mehr über Robert Habecks Besuch bei REWE sehen Sie in unserem Film.


 

Drei Fragen an Robert Habeck
„Mitarbeiter in Einzelhandel und Logistik leisten großartige Arbeit“

one: Bei Ihrer Sommerreise setzen Annalena Baerbock und Sie den Fokus auf die Krisenfestigkeit des deutschen Versorgungswesens. In dieser Woche blicken Sie gemeinsam mit REWE auf die vergangenen Monate zurück. Wie nehmen Sie den Lebensmittelhandel in Deutschland während der Coronakrise wahr und wie bewerten Sie die Versorgungssicherheit hierzulande?

Robert Habeck: Die Corona-Krise war eine Bewährungsprobe für die Versorgungssicherheit unseres Landes. In der Anfangsphase hat die Angst vieler Menschen vor Lieferengpässen zu leergefegten Klopapier- und Konservenregalen geführt.

Dass unsere Versorgung letztendlich immer sicher war, lag auch an den vielen Mitarbeitern im Einzelhandel, Gütertransport und den Logistikzentren, die wirklich großartige Arbeit leisten.

Um die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten zu steigern, müssen wir den Warenverkehr zukünftig noch stärker europäisch denken. Regionale Lieferschwierigkeiten an der einen Stelle können dann durch Produktionen anderer europäischer Länder ausgeglichen werden. Dafür muss natürlich der Güterverkehr über die Landesgrenzen reibungslos funktionieren. Damit wir Lieferengpässe noch schneller und genauer erkennen und nachsteuern können, sollte auch das digitale Warenmanagement weiter ausgebaut werden.

one: Obwohl wir in Deutschland gut durch die Krise kommen und die wirtschaftlichen Schäden verglichen mit anderen Ländern geringer sind, fungierte Corona als Brennglas und legte Defizite gnadenlos offen. Wo sehen Sie die größten Baustellen in der Post-Corona-Zeit?

Robert Habeck: Corona lehrt uns vor allem, dass wir vorausschauend handeln und rechtzeitig vorsorgen müssen. Wenn uns eine Gesundheitskrise so umhauen kann, dann zeigt das, dass wir unser Gesundheitssystem grundsätzlich besser auf den Ausbruch von Infektionskrankheiten vorbereiten müssen. Es sagt aber auch etwas über die gesellschaftliche Krisenanfälligkeit insgesamt aus. Es wird deshalb in Zukunft vor allem darum gehen, unsere Wirtschafts- und Konsumweise so zu verändern, dass wir nicht nachträglich immer die Schäden reparieren müssen, sondern dass diese gar nicht erst entstehen. Diese Veränderungen werden anstrengend, aber sie werden neue Sicherheit und neuen Halt schaffen.

one: Was darf in Ihrem Einkaufswagen nie fehlen?

Robert Habeck: Beim Essen variiere ich, aber die Münze, um den Einkaufswagen auszulösen, darf natürlich nicht fehlen.

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