Die REWE Group und die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt haben ihre mehrmonatigen, intensiven Verhandlungen zur Europäischen Masthuhn-Initiative beendet. Dabei wurde eine große Schnittmenge gemeinsamer Ziele identifiziert. Beide Seiten stimmen überein, dass höhere Mindeststandards im europäischen Geflügelmarkt etabliert werden müssen. Aus diesem Grund verpflichtet sich die REWE Group auch ohne Beitritt zur Initiative sowohl zu einem konkreten Maßnahmenplan als auch dazu, darauf zu dringen, dass die Forderungen der Europäischen Masthuhn-Initiative in die Initiative Tierwohl implementiert werden. Das Unternehmen will dafür seinen Einfluss nutzen und aktiv in der Branche werben.
Dazu Hans-Jürgen Moog, Bereichsvorstand Einkauf der REWE Group: „Wir begrüßen die Europäische Masthuhn-Initiative ausdrücklich in ihrem Bemühen, höhere Mindeststandards im Geflügelbereich in Europa zu etablieren – dieses Anliegen eint uns. Die formulierten Ziele sind für uns wichtige Leitplanken, um innerhalb der Initiative Tierwohl als Zusammenschluss der Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland intensiv an einer Weiterentwicklung und Erweiterung der Tierwohlkriterien der Haltungsformstufen zu arbeiten. Hierzu bleiben wir mit der Albert Schweitzer Stiftung im engen Austausch.
Zur Erreichung ambitionierter Ziele müssen wir alle an einem Strang ziehen – dazu wollen und werden wir unseren Beitrag mit folgenden Maßnahmen leisten:
Ab 2030 wird die Haltungsform 3 der Mindeststandard im gesamten Frischfleischsortiment der REWE Group sein. So berücksichtigen wir Hühner, Schweine, Puten und Rinder gleichermaßen.
Wir setzen uns dafür ein, die Anforderungen der Europäischen Masthuhn-Initiative innerhalb der Initiative Tierwohl zu implementieren.
Wir bekennen uns zu einer langfristigen und nachhaltigen Stärkung der heimischen Landwirtschaft. In Deutschland stößt der Bau neuer Ställe für mehr Tierwohl immer noch auf massive Widerstände. Die Verfahren für Baugenehmigungen ziehen sich jahrelang – wenn sie überhaupt genehmigt werden. Wir fordern von der Politik, baurechtliche Hürden für neue Ställe schnellstmöglich aus dem Weg zu räumen und erforderliche Subventionen bereit zu stellen.“
Mahi Klosterhalfen, Präsident und Geschäftsführer der Albert Schweitzer Stiftung: „Ich freue mich, dass wir mit der REWE Group essenzielle Punkte verbindlich vereinbaren konnten. Die aus unserer Sicht heute noch lückenhafte Haltungsform der Initiative Tierwohl muss kurzfristig spürbare Veränderung erfahren. Der Ausstieg aus Haltungsformstufe 1 und 2 sowie die konkrete Weiterentwicklung der Tierwohlkriterien innerhalb der Haltungsform auf Basis der Anforderungen der Europäischen Masthuhn-Initiative sind dabei wichtige Schritte.“
Die Albert Schweitzer Stiftung setzt sich gegen Massentierhaltung und für die vegane Lebensweise ein. Dafür nutzt sie juristische Mittel und wirkt auf wichtige Akteure aus Wirtschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern.
Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf. Mehr erfahren Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de