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ArticleId: 4045magazineNachhaltiger werden im täglichen Handeln: Als erster Lebensmittelhändler setzt PENNY auf eine innovative Mehrweglösung bei Schnittblumeneimern und Bananenkisten - und geht damit als Branchenpionier neue Wege. one sprach mit Nico Wittlich, kommissarischer Bereichsleiter Ultrafrische Obst, Gemüse, Blumen, Pflanzen bei PENNY. Und auch toom punktet: mit der Mehrweglösung Floritray für den Pflanzentransport.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/3/5/csm_ts_standard_py-mehrweg_0c56b06679.jpgPENNY führt Mehrweglösungen bei Bananen und Blumen einNachhaltiger Branchenpionier
Nachhaltiger Branchenpionier
PENNY führt Mehrweglösungen bei Bananen und Blumen ein
von Wenke Rose

Nachhaltiger werden im täglichen Handeln: Als erster Lebensmittelhändler setzt PENNY auf eine innovative Mehrweglösung bei Schnittblumeneimern und Bananenkisten - und geht damit als Branchenpionier neue Wege. one sprach mit Nico Wittlich, kommissarischer Bereichsleiter Ultrafrische Obst, Gemüse, Blumen, Pflanzen bei PENNY. Und auch toom punktet: mit der Mehrweglösung Floritray für den Pflanzentransport.

one: Herr Wittlich, warum ist der Umstieg auf eine Mehrweglösung bei Bananen und Blumen wichtig für PENNY?
Nico Wittlich:
Mehrweglösungen für Verpackungen zu finden ist ein Baustein unserer Bestrebungen in Sachen Nachhaltigkeit. Insbesondere bei Bananen und Blumen ist Mehrweg besonders, weil kein anderer deutscher Lebensmitteleinzelhändler flächendeckend damit unterwegs ist. Hier hat PENNY einen klaren Wettbewerbsvorsprung.

one:  Welche Vorteile bieten die Mehrwegeimer und -steigen?
Wittlich:
Wir sparen eine große Menge an Einwegplastik und -pappe ein und ersetzen diese durch Mehrweglösungen, die viele Jahre verwendet werden können. Die nachhaltigen Bananensteigen, die wir für Biobananen einsetzen, sind zehn Jahre lang im Einsatz. Die ausgedienten Steigen werden zu 100 Prozent wiederverwertet, um neue Steigen zu produzieren. Seit September 2022 sind sie bundesweit bei PENNY im Einsatz. Die Schnittblumen-Mehrwegeimer werden ab März sukzessive ins Sortiment einfließen und ab dem zweiten Quartal in allen PENNY-Märkten vorhanden sein. Wir ersetzen damit die bisher verwendeten eine Million Einwegeimer. 

one: wie hoch sind die Einsparungen konkret?
Wittlich:
Wir rechnen mit jährlichen Einsparungen von bis zu 140 Tonnen Plastik und 500.000 Einweg-Bananenkartons. Außerdem werden bis zu 54 g CO2-Emissionen pro kg Bananen im Vergleich zu Kartonagen eingespart.

one: Wie kam es zur Kooperation mit IFCO?
Wittlich:
IFCO als weltweit führender Anbieter von Mehrwegverpackungen hat mit uns gemeinsam eine Lösung gefunden, um unser Bio-Bananensortiment auf die IFCO Kisten umzustellen. Vorweg gab es viele Bestrebungen und Tests, um den Umstieg zu finden. Dies ist auch den besonderen Qualitätsanforderungen der Banane geschuldet. Auch die Aussteuerung der Kisten an die Farmen in Südamerika musste bewerkstelligt werden. Gemeinsam mit dem Einkauf, der Fruchtlogistik und den Erfahrungen von IFCO haben wir eine Lösung finden können. Bei den Blumeneimern gab es sowohl von der REWE Group wie auch von IFCO die Idee, eine Mehrweglösung für Schnittblumen zu entwickeln. Marc Roßmann und Saskia Pfeiffer aus dem CM-Team haben gemeinsam mit Ralf Philippi und Mirko Sauerbach aus dem Einkauf sowie tatkräftiger Unterstützung von IFCO die Umsetzbarkeit getestet und die Anforderungen an einen Eimer definiert. Die Mehrwegeimer sind eine gemeinsame Neu-Entwicklung von PENNY und IFCO, die es so noch gar nicht im deutschen LEH gibt. Wir sind somit der erste Händler, der sein Schnittblumensortiment auf eine Mehrweglösung umstellt.

one: Warum wurde überhaupt bis jetzt Einweg verwendet und nicht schon früher eine Mehrweg-Lösung eingeführt?
Wittlich:
Es müssen neue Prozesse zur Abwicklung gefunden werden, und viele Schnittstellen sowie die Erzeuger in den Ursprungsländern müssen eingebunden werden, das dauert seine Zeit. Für den Schnittblumen-Mehrwegeimer musste eine komplett neue und noch nicht vorhandene Lösung entwickelt werden. Eine der größten Herausforderungen war die Reinigung. Dabei musste erprobt werden, dass keine Kreuzkontaminationen von unterschiedlichen Blumenarten stattfinden kann. Dies ist die Grundvoraussetzung für die lange Haltbarkeit der Schnittblumen. 
Bei den Bananensteigen ist das Problem zum einen die Abwicklung in den Erzeugerländern, an der wir zum Teil noch immer arbeiten. Zum anderen war auch die Abstimmung der Kisteneigenschaften besonders anspruchsvoll, um den Anforderungen der Bananenreife gerecht zu werden.

one: Gibt es weitere Bereiche, in denen Mehrweg-Lösungen angestrebt werden?
Wittlich:
Bei uns im Bereich Obst, Gemüse, Blumen und Pflanzen sind wir weiterhin darauf fokussiert, so viele Umverpackungen wie möglich auf Mehrwegsysteme umzustellen. Den Großteil der Artikel, wie unter anderem Tomaten, Zitrusfrüchte und Kartoffeln, haben wir bereits auf Mehrwegsystemen umgestellt. Bei den Schnittblumen-Mehrwegeimern wollen wir in Zukunft noch um die kleineren Blumen erweitern, da wir immer noch einen 20%igen Anteil an Blumen haben, der in Einwegeimern ausgeliefert wird. Hierfür arbeiten wir an einer Lösung.

Die nachhaltigen Mehrwegsteigen für Bananen können rund zehn Jahre genutzt werden. Das verwendete Polypropylen gewährleistet eine lange Farbintensität und UV-Schutz und kann zu 100 Prozent recycelt werden. Die Mehrwegsteige ist optimal auf die Anforderungen der Bananen abgestimmt, vom Transport bis zur Präsentation im Markt. Dies führt zu weniger Abschriften. Die bruchsicheren Mehrwegeimer für Schnittblumen ersetzen die bisher verwendeten rund eine Million Einwegeimer und sparen 140 Tonnen Plastik ein – pro Jahr. 

Den Auftakt ab März 2023 machen die gängigen acht- und zehn-Liter-Eimer. Die übrigen Sondergrößen werden schrittweise durch den Mehrwegeimer ersetzt. Der Eimer wurde von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unlängst mit dem Mehrweg-Innovationspreis 2022 ausgezeichnet. 

toom: Floritray als nachhaltigere Mehrweg-Branchenlösung 

Foto: toom Baumarkt
Seit April vergangenen Jahres nutzt toom als erster in der Branche die Mehrweglösung Floritray für den Pflanzentransport. Das Projekt, das toom mit 60.000 Paletten pilotierte, wird dieses Jahr um 300.000 Paletten für eine weitere Topfgröße erweitert.

Mehrweglösungen bestimmen auch in der grünen Branche die Zukunft. Wo Pflanzen bisher in Einwegpaletten transportiert wurden, die am Ende als Kunststoffmüll entsorgt wurden, kann der Kreislauf nun mit der Mehrwegpalette Floritray geschlossen werden. Das spart neben Kunststoffabfall auch CO2-Emissionen ein.

„Mit Floritray gibt es eine erprobte Lösung auf dem Markt und es ist an der Zeit, dass weitere Unternehmen aus der Branche aufspringen, um gemeinsam schnell und lösungsorientiert für Kundinnen, Kunden und die Umwelt einen Mehrwert zu generieren“, meint Dominique Rotondi, Geschäftsführer für Einkauf und Logistik bei toom Baumarkt. „Wir sind überzeugt, dass Floritray alle Voraussetzungen erfüllt, um eine Mehrweg-Branchenlösung zu werden.“

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