Ob Hightech-Aufrüstung oder Renovierung light – der Handel lässt sich die Attraktivität seiner Läden jedes Jahr Milliarden kosten. one hat sich auf der Euroshop die neusten Trends zeigen lassen. Wichtigste Erkenntnis: Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. Der jüngste Coup ist ein automatisierter Supermarkt im Containerformat – eine Antwort auf Amazon Go?
Fast acht Milliarden Euro investierten die deutschen Händler 2019 in Bau, Technik und Optik ihrer Geschäfte. „Der Fokus liegt klar auf Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen“, sagt Claudia Horbert, Ladenbauexpertin beim Europäischen Handelsinstitut EHI. „Aber auch in Neueröffnungen wird über alle Handelsbranchen wieder stärker investiert.“ Besonders wachstumsstark zeigen sich Lebensmittel-, Drogerie- und preisorientierte Nonfood-Fachmärkte. 735 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche ließ sich der LEH die Auffrischung seiner Flächen im Schnitt kosten. one hat sich auf der Euroshop auf Trendsuche begeben. Eine wesentliche Erkenntnis: Die Digitalisierung ist dank der Smartphone-Omnipräsenz nicht mehr aufzuhalten. Themen wie mobiles Self-Scanning, Payment oder die digitale Verlängerung des Regals beschäftigten die Branche.
Bunte Kiste: die Supermarkt-"Box" von Wanzl Was das Tiny House zum Wohnen ist, das könnte der Mobilestore von Wanzl für den Handel werden. Ein Pop-up-Store im Containerformat, fix aufgebaut und weitgehend autark (Strom- und Wasseranschluss vorausgesetzt). „Eine geniale Alternative, einerseits für die Versorgung ländlicher Gegenden, andererseits aber auch für den schnellen Einkauf an hochfrequentierten Plätzen wie Universitäten oder Firmengeländen“, bewirbt Wanzl selbstbewusst die knallbunte Kiste.
Unter dem Motto "Think Food" präsentierte Aichinger Lösungen für die großen Trends im LEH „Think Food“ hieß das Statement von Aichinger zur Euroshop. Im Fokus stehen eine neue SB-Kühlmöbelserie, gastronomische Kleinflächenkonzepte, digitale Lösungen zur Energieeinsparung und die Verkaufsoptimierung am PoS. Erstmals können in einem SB-Kühlmöbel Produkte unterschiedlicher Temperaturanforderungen präsentiert werden. Damit soll eine bisher nicht gekannte Freiheit und Flexibilität bei der Produktbestückung möglich werden.
Flexibel: die Kühlmöbel von Epta Für Nahversorger-Märkte hat Epta die Slimfit-/MultiCity-Produktfamilie entwickelt. Diese umfasst hohe und halbhohe steckerfertige Kühlmöbel für die Plus- und Tiefkühlung, die sich untereinander kombinieren lassen und auf diese Weise ein stimmiges Gesamtbild im Markt erzeugen. Weil sie weniger Platz benötigen, eignen sie sich für kleine Märkte ebenso wie für Convenience-Stores. Gleichzeitig verfügen sie über ein hohes Fassungsvermögen und arbeiten mit dem natürlichen Kältemittel Propan.
Flexibel, zuverlässig und trotzdem effizient – diesen Anspruch stellt Liebherr an seine steckerfertigen Supermarkttruhen. Liebherr-Geschäftsführer Lucas Nerud (Foto) stellte Multideck-Systemlösungen vor. Diese Schranksysteme (im Hintergrund) vereinen Warenpräsentation, Flexibilität und die optimierte Unterstützung von Handling-Prozessen, so Nerud.
Auch in diesem Jahr auf der Euroshop zu sehen: Tunnelscanner für den schnellen Check-out Mobile first, so könnte man die Planungen des Handels zu seinen Kassenlösungen überschreiben. Self-Checkout- und -Scanning-Systeme gewinnen an Attraktivität. „Kassensysteme müssen immer neuen Anforderungen in immer kürzeren Zyklen genügen, deshalb ist höchste Flexibilität gefragt“, erklärt Cetin Acar vom EHI die Ergebnisse der Handelsbefragung POS-Systeme 2020: „Das führt außerdem dazu, dass Investitionen in Kassenhard- und Kassensoftware nach wie vor einen großen Anteil der IT-Investitionen ausmachen.“
Einfach durchgehen: Payfree macht´s möglich
Kassenlos durch den Markt
Der Zahlungsspezialist der Volksbanken und Raiffeisenbanken, VR Payment, kam mit einer Weltpremiere an den Rhein: ‚Payfree‘ ist ein vollständig in den Einkauf integrierter Bezahlprozess, der ohne stationäre Kassen auskommt. Der Kunde lädt eine App auf sein Smartphone, in der er sein Einkaufsbudget vorautorisiert. Beim Verlassen des Shops werden die RFID-Tags der gekauften Waren in der eigens eingerichteten RFID-Zone automatisch gescannt und der Bezahlprozess beim Hindurchgehen ausgelöst. Seinen Kassenbeleg erhält der Kunde digital per App oder E-Mail. Ein neues Erkennungsverfahren erlaubt das Auslesen der RFID-Tags im freien Raum. Damit ist es möglich, Produktinformationen von Waren, die sich im Korb oder der Einkaufstasche befinden, ohne die bisher übliche Schleuse auszulesen und zu verarbeiten.
Studien belegen es: Kunden akzeptieren Warteschlangen oder unauffindbare Produkte immer weniger. Digitale Lösungen am POS versprechen Abhilfe. Vor allem für die jüngere Generation sind Selbstbedienungskassen eine Option, aber auch neue Geschäftsmodelle, die die Bequemlichkeit des Onlinehandels mit der Verbindlichkeit des klassischen Supermarkts kombinieren. Dank digitaler Preisschilder, egal ob am Regal (Smart Tag) oder am Produkt (Fashion Tag), lassen sich Preise in Echtzeit ändern. Von vorrätigen Stückzahlen, Produktvarianten, Produktdetails bis hin zu Produktempfehlungen – jede beliebige Information lässt sich für den Kunden aufspielen. Oliver Voßhenrich, CEO von POS-Tuning, am "intelligenten" Supermarkt-Regal Mittels QR-Code kann der Kunde ein nicht mehr vorrätiges Produkt online zu sich nach Hause oder in die Filiale bestellen. Offline- und Online-Präsenz verbinden sich so miteinander, ist man bei T-Systems überzeugt. Schon beim Transport signalisieren vernetzte Tracker, wenn eine Lieferung verrutscht oder sich die eingestellte Temperatur im Inneren des Liefercontainers ändert.
Eine umfassende Vernetzung und die lückenlose Verfolgbarkeit der Ware im Geschäft verspricht auch SES. Weitere Themen sind das Kassensystem aus der Cloud, digitale Software-Bots (um Belege automatisiert zu erfassen), Künstliche Intelligenz oder vernetzte Kühltruhen.
Unter #antonwho zeigte Strautmann Umwelttechnik eine Lösung für die Entsorgung von Pappe und Papier. Laut Geschäftsführer Günter Komesker (Foto rechts) könnten so pro Jahr bis zu 1.500 Arbeitsstunden eingespart werden, denn das Sammeln, Zerschneiden und Einwerfen von Pappe in die Ballenpresse kostet die Marktmitarbeiter viel Kraft und Zeit. Ein Ballen von über 400 Kilo werde in 31 Minuten verarbeitet. Das entspreche einer Zeitersparnis von einer Stunde je 100 Kilo Pappe, rechnet Strautmann vor.
2.300 Aussteller aus 57 Nationen
94.000 Besucher aus 142 Ländern
Die nächste Euroshop findet in drei Jahren, vom 26. Februar bis zum 2. März 2023, in Düsseldorf statt.
Terminplaner 2020
APRIL
23.04.-26.04. | Köln
Art Cologne
MAI
07.05.-13.05. | Düsseldorf
Interpack
13.05.-17.05. | Berlin
ILA Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung
19.05.-20.05. | Leipzig
New Energy World
19.05.-22.05. | Nürnberg
Interzoo
27.05.-30.05. | Köln
Photokina
JUNI
16.06.-19.06. | München
Automatica
16.06.-26.06. | Düsseldorf
Drupa
24.06.-25.06. | München
Sicherheitsexpo
AUGUST
25.08-29.08. | Köln
Gamescom
28.08.-06.09. | Düsseldorf
Caravan Salon
SEPTEMBER
02.09.-05.09. | Friedrichshafen
Eurobike
04.09.-09.09. | Berlin
IFA Internationale Funkausstellung
06.09.-08.09. | Köln
Spoga/Gafa
19.09.-27.09. | Friedrichshafen
Interboot
18.09.-20.09. | Dortmund
Intertabak
22.09.-25.09. | Berlin
Innotrans
22.09.-25.09. | Essen
Security
24.09.-01.10. | Hannover
IAA Nutzfahrzeuge
30.09.-04.10. | Köln
Intermot
OKTOBER
14.10.-18.10. | Frankfurt
Buchmesse
06.10.-08.10. | Stuttgart
Arbeitsschutz Aktuell
27.10.-31.10. | Köln
Orgatec
NOVEMBER
28.11.-06.12. | Essen
Motorshow
10.11.-12.11. | Nürnberg
Braubeviale
17.11.-20.11. | Hannover
Eurotier
25.11.-29.11. | München
Heim + Handwerk