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Lesedauer: 3 Minuten
REWE Group expandiert
„Immer gleich um die Ecke“
Der Online-Handel erobert sich immer mehr Marktanteile. Aber Digitalisierung und stationärer Handel müssen keine Gegensätze sein. Deshalb unternehmen viele Händler große Anstrengungen, ihr Ladennetz zu modernisieren oder gar zusätzliche Standorte zu eröffnen. Ganz vorne dabei: die REWE Group. „Wir sind einer der expansivsten Player der Handelsbranche in Deutschland“, betont Stephan Koof, Bereichsleiter Expansion Handel Deutschland.

Ob REWE to Go, REWE City, klassischer Supermarkt, REWE Center oder PENNY-Discounter – die REWE Group verfügt im Lebensmittelhandel über eine Vielzahl von Formaten und Flächenkonzepten. Das macht sie zu einem gefragten Ansprechpartner für Investoren und Projektentwickler. Denn so vielfältig ist kaum ein anderer. Nach einer vom Handelsforschungsinstitut EHI gemeinsam mit der auf großflächige Handelsimmobilien spezialisierten Hahn-Gruppe durchgeführten Studie können nur wenige Händler mehrere Lagen bedienen. Weniger als ein Drittel der Befragten verfügte über Formate für hochverdichtete Innstädte. Noch weniger besaßen eine passende Lösung für den ländlichen Raum.

Etwa 1,7 Milliarden Euro wird die REWE Group 2017 in die klassischen Ladennetze in Europa investieren, davon mehr als 900 Millionen Euro in Deutschland. Ende Dezember werden zwischen Kiel und Konstanz etwa 250 REWE- und PENNY-Märkte neu eröffnet haben; im Ausland sind es rund 200 (Standortverlagerungen inklusive). Einen zusätzlichen Schub liefern strategische Kooperationen, etwa zwischen REWE to Go und Aral. Zum Jahresende wird REWE an fast 250 Aral-Tankstellen vertreten sein - gegenüber 60 Anfang Januar.

Alle wollen in die Innenstadt

Eine so hohe Schlagzahl weist kaum ein anderes Handelsunternehmen auf – obwohl derzeit bei vielen Handelsunternehmen die Ampeln für Expansion auf grün stehen. Etwa zwei Drittel (68 Prozent) der von EHI und Hahn-Gruppe befragten Händler möchte 2017 über mehr Standorte verfügen und baut sein Filialnetz daher stetig aus. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres hatten lediglich 56 Prozent auf eine Verdichtung ihres Ladennetzes gesetzt.

Gefragtestes Ziel: die Innenstadt. Gefolgt von Flächen in Shopping-Centern und Fachmarktzentren. Bau- und Gartenmärkte präferieren der Studie zufolge mit ihren großen Flächen auch künftig eher mittlere Großstädte und Fachmarktzentren. Auch hier setzt die REWE Group auf Expansion. Toom eröffnet in diesem Jahr neun neue Standorte – so viel wie nie zuvor.

Lebensmittelhändler, so haben die Forscher herausgefunden, suchen vornehmlich Standorte in Stadtteil- und Shopping-Centern sowie in Bahnhofs- und Flughafenlagen in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern. REWE besetzt mit den Formaten „to Go“ und „City“ gezielt urbane Räume. „Auch mit PENNY gehen wir neben der ländlichen Nahversorgung nun auch wieder verstärkt in städtische Verdichtungslagen. Unsere Märkte sind entweder da, wo die Menschen wohnen oder dort, wo sie sich aufhalten. Auf jeden Fall immer quasi um die Ecke“, erläutert Koof.

Risiko steigende Mieten

Die Untersuchung von EHI und Hahn-Gruppe zeigt, dass sich Expansionsmanager mögliche neue Standorte noch kritischer prüfen als in der Vergangenheit. „Es werden keine Wagnisstandorte umgesetzt. Die Händler gehen auf Nummer sicher“, heißt es in der Studie. Gründe dafür seien der hohe Wettbewerbsdruck und steigende Mieten. Drei Viertel der Befragten, insbesondere im Lebensmittelbereich, stufte „derzeit zu hohe Mieten“ als Gefahr ein. Eine Analyse des auf Gewerbeimmobilien spezialisierten Maklerunternehmens JLL kommt zu dem Schluss, dass die Mieten in den Toplagen der zehn größten deutschen Städte „in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen sind als die Umsätze“. Deshalb schauten sich Expansionsmanager verstärkt Standorte in kleineren Städten kaufkräftiger Regionen um. Allerdings haben auch hier die Mieten nach Beobachtung von JLL im ersten Halbjahr 2017 deutlich angezogen. Den größten absoluten Anstieg verzeichnete Bonn: Dort kletterte der Spitzenwert binnen zwölf Monaten um 15 Euro auf 125 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Bei der REWE Group wird auch künftig die absolute Mehrzahl der Märkte Mietobjekte sein. Zugleich würden aber auch bestehende Märkte und Grundstücke erworben und entwickelt, betont Koof. „Damit sind wir für die Immobilien-Branche nach wie vor ein verlässlicher und interessanter Partner. Mietobjekte sind die Regel, Eigenobjekte immer eine prüfenswerte Option.“

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