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Foto: T.Tulik - Fotolia
Sonnenschutz
Hautnah
von Bettina Offermann
Ohne sie können wir nicht leben. Aber wenn das Rendez-Vous mit ihr zu intensiv ist – dann kann sie uns sehr wehtun, die Sonne. Pladoyer für eine Liebe auf Distanz.
Pünktlich zum Sommeranfang beschäftigt sich one mit Sonnenstrahlen, Sonnenbränden und Sonnenmilch. Gut eingecremt natürlich und von einem schattigen Plätzchen aus. Guck mal, wie sie strahlt.
Das Leben auf der Erde verdanken wir dem Sonnenlicht, das sich aufteilt in sichtbares Licht sowie in die unsichtbaren wärmespendenden Infrarotstrahlen und energiereichen Ultravioletten Strahlen (UV). 
In Maßen genossen verdanken wir letzteren, dass unser Körper das lebenswichtige Vitamin D produziert. Aber auch Sonnenbrände und Hautalterungen gehen auf das Konto der UV-Strahlen wenn wir uns ihnen zu sehr aussetzen. Die UV-Strahlen unterteilen sich in die drei Strahlentypen UVA, UVB und UVC. UVA-Strahlen gelten als Hauptverursacher von langfristigen Hautschäden wie Hautalterung oder -krebs, UVB-Strahlen sind Schuld an kurzfristigen Schäden wie Sonnenbrand. Die UVC-Strahlen hingegen prallen an der Ozonschicht ab.
Foto: Britta Laser - Fotolia
Hohe Berge – hohes Sonnenrisiko
Wie intensiv die Sonne scheint, hängt ab von Jahreszeit, Tageszeit, Breitengrad, Bodenreflektion, Höhe und natürlich Wetter. So birgt eine Gebirgswanderung ein höheres Sonnenbrandrisiko als eine Taltour, denn alle 300 Höhenmeter nehmen die UV-Strahlen um vier Prozent zu. Trügerisch sind Wolken: Bis zu 80 Prozent der Sonnenstrahlen können leichte Wolkendecke mühelos durchdringen. Ob Planschen am Pool oder Buddeln am weißen Traumstrand: Ein Sonnenschutzmittel empfiehlt sich weit häufiger, als viele glauben.
Hauttyp plus Reiseort plus Lichtschutzfaktor = Sonnenbaddauer
10 Tipps rund ums Sonnenbad
1. Wann sollte das Sonnenschutzmittel angewendet werden? Cremen Sie sich mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad ein. Und zwar lieber reichlich als zu wenig, damit alle Hautpartien gleichmäßig vor dem UV-Licht geschützt sind. Einige Sonnenschutzmittel bieten „sofortigen Schutz“, was bedeutet, dass die bisherige Einwirkzeit entfällt. Der angegebene UVA- und UVB-Schutz ist dann bereits unmittelbar nach dem Auftragen gewährleistet und schützt vor Sonnenbrand und vorzeitiger Hautalterung.
2. Welchen Lichtschutzfaktor (LSF) sollte ich wählen? Je heller die Haut, je näher das Urlaubsziel am Äquator und je sommerlicher die Jahreszeit ist, desto höher sollte der LSF ausfallen. Wenn die Haut noch nicht gebräunt ist, sollte man mit einem hohen bis sehr hohen Lichtschutzfaktor beginnen. Sobald sich die Haut an die Sonne gewöhnt hat, kann man auf einen niedrigeren Lichtschutzfaktor umsteigen.
Foto: BlueOrange Studio - Fotolia
3. Wie funktioniert ein LSF? Die Eigenschutzzeit der Haut ist die Zeit, die Sie ungefährdet ohne Sonnenschutz in der Sonne verbringen können. Je nach Typ sind das zwischen 5 bis 30 Minuten. Diese Zeit multipliziert mit dem Lichtschutzfaktor ergibt die Zeit, die sie ohne Gefahr für Ihre Haut in der Sonne bleiben können. 4. Warum muss man Kinder vor der Sonne schützen? Die Haut von Kindern ist viel dünner und anfälliger als die Haut von Erwachsenen. Ihr Eigenschutz ist noch nicht vollständig entwickelt. Die natürlichen Schutzmechanismen entwickeln sich erst zwischen dem 2. Lebensjahr und der Pubertät. Ein Sonnenbrand in der Kindheit kann zu schweren Hautschäden führen.
5. Darf man Babys mit Sonnenmilch eincremen? Hautärzte empfehlen, Babys bis zu einem Jahr der direkten Sonne grundsätzlich nicht auszusetzen, da die Baby-Haut in den ersten 12 Monaten noch so dünn ist. Ab dem ersten Lebensjahr kann man Sonnenschutzmittel für Kinder verwenden, die einen hohen Lichtschutzfaktor ab 25 haben. Die Verwendung von Sonnenschutzmitteln schließt jedoch einen zusätzlichen Schutz durch Sonnenhüte und leichte Sommerkleidung nicht aus. Der Mittagssonne sollten gerade Kleinkinder grundsätzlich nicht ausgesetzt sein.
6. Darfs ein bisschen mehr sein? Sparen Sie nicht beim Auftragen des Sonnenschutzmittels. Denn wer zu wenig schmiert, senkt in erheblichem Maße die Schutzwirkung. Die Europäische Union empfiehlt für den Körper eines Erwachsenen 36 Gramm oder 6 Teelöffel.
Achten Sie besonders auf empfindliche Bereiche, die gerne vergessen werden, wie Ohren, Nase, Schultern, Dekolleté, Nacken und Fußrücken.
7. Wann sollte man sich eincremen? Tragen Sie den Sonnenschutz etwa 30 Minuten, mindestens aber 20 Minuten vor dem Sonnen auf, um die optimale Schutzwirkung zu erzielen. Wichtig: Die Wirkung von Sonnenschutzmitteln hält nur für eine gewisse Zeit. Das heißt, wiederholtes Eincremen erneuert (gerade nach dem Schwimmen) den Sonnenschutz, aber er verlängert ihn nicht!
8. Schützt Solarium vor Sonnenbrand? Die meisten Solarien verabreichen UVA-Bestrahlung. Da jedoch die UVB-Strahlen den eigentlichen Sonnenbrand hervorrufen, schützt die in Solarien erlangte Bräunung nicht vor Sonnenbrand.
9. Wie ensteht ein Sonnenbrand? Schützt man sich nicht vor hohen UV-Dosierungen, können die UVB-Strahlen die Hautoberfläche durchdringen. Das führt letztlich zu einer Erweiterung der oberflächennahen Blutgefäße, die hierdurch Flüssigkeit verlieren. Das wiederum führt zu Entzündungen und Rötungen. Sonnenbrand tritt normalerweise 2 bis 6 Stunden nach Beginn der Sonneneinwirkung auf und erreicht seine maximale Stärke innerhalb von 24 bis 36 Stunden. Nach 3 bis 5 Tagen klingt er wieder ab.
10. Und wenn es doch zum Sonnenbrand kommt? Die Soforthilfe bei Sonnenbrand: sofort raus aus der Sonne und kühlen. Zum Kühlen bei Sonnenbrand haben sich feuchte Baumwolltücher bewährt, die mit kaltem Leitungswasser benetzt wurden. Wichtig: Das Wasser sollte aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr Trinkwasserqualität haben. Eis und Coldpacks sind bei Sonnenbrand aufgrund der bereits bestehenden Gewebeschädigung ebenfalls weniger geeignet. Dasselbe gilt für alkoholische Lösungen, die die Haut unnötig reizen würden. Und erst, wenn der Sonnenbrand wieder vollständig abgeklungen ist, wieder in die Sonne gehen.
Quellen: Pizbuin, Bundesamt für Strahlenschutz, AOK, Sonnenbrand.behandeln.de, Wikipedia
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