Im Gespräch mit Sören Hartmann
Eine DER Touristik – eine gemeinsame Führung
Lesedauer: 5 Minuten
In der Vergangenheit bestand die DER Touristik aus einer Vielzahl von eigenständig geführten Unternehmen. Mit der Dachmarke gab sich die Gruppe 2013 ein neues Gesicht; jetzt folgt eine gemeinsame Führungsstruktur. Unter ihr bündelt Deutschlands zweitgrößter Reisekonzern die Aktivitäten seiner insgesamt mehr als 60 Unternehmen und Beteiligungen. Über die Hintergründe und Ziele der neuen Struktur und auch über die Beibehaltung gelebter Traditionen spricht CEO Sören Hartmann im Interview mit one.
one: Was wollen Sie mit der neuen Struktur erreichen?
Sören Hartmann: Mit der Dachmarke geben wir bereits nach außen ein gemeinsames Bild ab. Aber wenn man die Customer Journey betrachtet, agieren unsere vielen Unternehmen bislang noch ohne durchgängiges Konzept. Das wollen wir mit der neuen Struktur verändern. Unser Ziel ist, unsere Kräfte gezielt zugunsten der Kunden einzusetzen und uns so abzuheben.
one: Die DER Touristik wird künftig durch ein fünfköpfiges Executive Board unter Ihrer Gesamtverantwortung gelenkt. Wie wollen Sie dabei vorgehen, um Ihr Ziel gemeinsam zu erreichen?
Sören Hartmann: Der erste Schritt war die Gründung des Executives Boards und damit die Schaffung einer gemeinsamen Organisation in Form der neuen Holding, die über die einzelnen Unternehmen gestellt ist. Wir verfolgen eine Gesamtstrategie, die wir im Board beschließen und dann in die einzelnen Ressorts geben. Dort werden die nötigen Entscheidungen getroffen.
Wir wollen unsere Kräfte bündeln und Synergien nutzen. Dazu gehört auch die Verschlankung einzelner Prozessen. Wenn wir unnötige Doppelfunktionen abschaffen, können wir Kosten senken.
Sören Hartmann: Mit der Dachmarke geben wir bereits nach außen ein gemeinsames Bild ab. Aber wenn man die Customer Journey betrachtet, agieren unsere vielen Unternehmen bislang noch ohne durchgängiges Konzept. Das wollen wir mit der neuen Struktur verändern. Unser Ziel ist, unsere Kräfte gezielt zugunsten der Kunden einzusetzen und uns so abzuheben.
one: Die DER Touristik wird künftig durch ein fünfköpfiges Executive Board unter Ihrer Gesamtverantwortung gelenkt. Wie wollen Sie dabei vorgehen, um Ihr Ziel gemeinsam zu erreichen?
Sören Hartmann: Der erste Schritt war die Gründung des Executives Boards und damit die Schaffung einer gemeinsamen Organisation in Form der neuen Holding, die über die einzelnen Unternehmen gestellt ist. Wir verfolgen eine Gesamtstrategie, die wir im Board beschließen und dann in die einzelnen Ressorts geben. Dort werden die nötigen Entscheidungen getroffen.
Wir wollen unsere Kräfte bündeln und Synergien nutzen. Dazu gehört auch die Verschlankung einzelner Prozessen. Wenn wir unnötige Doppelfunktionen abschaffen, können wir Kosten senken.
one: Auch in der neuen Führungsstruktur trennen Sie noch immer zwischen Baustein- und Pauschaltouristik. Es gibt mit Michael Frese und René Herzog jeweils einen zuständigen COO. Warum wird an dieser Trennung weiterhin festgehalten?
Sören Hartmann: Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten, wie etwa die Schnittstellen zum Vertrieb, zu Bettenbanken oder zu Zielgebietssystemen. Aber auf dem Weg zum Kunden entstehen komplett andere Produkte.
In Frankfurt haben wir ein Hochregallager mit Produkten, das immer wieder gefüllt wird. Das Geschäft ist so stabil, weil es zweitrangig ist, wohin der Kunde greift. In Köln werden dagegen Flug- und Hotelrisiken gemanagt. Zwei Geschäftsmodelle, zwei Kompetenzen, zwei Standorte. one: Doch die Holding wird ihren Sitz in Frankfurt haben?
Sören Hartmann: Ja, sie hat als Zentrale des Unternehmens ihren Sitz in Frankfurt, wo ich zukünftig auch den größten Teil meiner Arbeitszeit verbringen werde. Zudem tagen hier das Executive Board und die Geschäftsführer. Das liegt daran, dass hier die meisten Mitarbeiter beschäftigt sind und die meiste IT-Entwicklung stattfindet.
one: Was wird die erste Aufgabe des neuen Executive Boards sein?
Sören Hartmann: Wir werden eine Analyse vornehmen, welche Synergien es gibt, die genutzt werden können. Diese Analyse erfordert eine gewisse Zeit. Die DER Touristik liefert in allen Geschäftseinheiten – Pauschal- und Bausteintouristik, Reisebüros und Business Travel – ein positives Ergebnis ab. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltern benötigen wir keine Fremdfinanzierung. Die REWE Group als Muttergesellschaft erhält eine gute Kapitalverzinsung, die über dem Durchschnitt der Touristik liegt und die wir noch steigern wollen.
Sören Hartmann: Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten, wie etwa die Schnittstellen zum Vertrieb, zu Bettenbanken oder zu Zielgebietssystemen. Aber auf dem Weg zum Kunden entstehen komplett andere Produkte.
In Frankfurt haben wir ein Hochregallager mit Produkten, das immer wieder gefüllt wird. Das Geschäft ist so stabil, weil es zweitrangig ist, wohin der Kunde greift. In Köln werden dagegen Flug- und Hotelrisiken gemanagt. Zwei Geschäftsmodelle, zwei Kompetenzen, zwei Standorte. one: Doch die Holding wird ihren Sitz in Frankfurt haben?
Sören Hartmann: Ja, sie hat als Zentrale des Unternehmens ihren Sitz in Frankfurt, wo ich zukünftig auch den größten Teil meiner Arbeitszeit verbringen werde. Zudem tagen hier das Executive Board und die Geschäftsführer. Das liegt daran, dass hier die meisten Mitarbeiter beschäftigt sind und die meiste IT-Entwicklung stattfindet.
one: Was wird die erste Aufgabe des neuen Executive Boards sein?
Sören Hartmann: Wir werden eine Analyse vornehmen, welche Synergien es gibt, die genutzt werden können. Diese Analyse erfordert eine gewisse Zeit. Die DER Touristik liefert in allen Geschäftseinheiten – Pauschal- und Bausteintouristik, Reisebüros und Business Travel – ein positives Ergebnis ab. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltern benötigen wir keine Fremdfinanzierung. Die REWE Group als Muttergesellschaft erhält eine gute Kapitalverzinsung, die über dem Durchschnitt der Touristik liegt und die wir noch steigern wollen.
one: Die Zahlen sind gut, dennoch strebt die DER Touristik auf dem deutschen und europäischen Markt Wachstum an. Wie wollen Sie das erreichen?
Sören Hartmann: Da Wachstum im deutschen Markt mit seinen angestammten Veranstaltern sicher schwierig zu erreichen ist, wollen wir neue Märkte und neue Kundengruppen erschließen, in Deutschland und im Ausland. Nehmen wir das Beispiel Osteuropa, hier sind die Perspektiven gut. Daher expandieren wir unter anderem mit der Exim Holding, an der wir uns im Mai 2012 beteiligt haben, in Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei. Heute werden die Auslandsmärkte von unterschiedlichen Aktivitäten unserer Gruppe bearbeitet. Das muss strukturiert und gebündelt werden. Das ist beispielsweise die Aufgabe von CCO Christoph Führer.
one: Die neue Struktur passt sich Ihrer neuen Strategie an, wann wird diese Früchte tragen?
Sören Hartmann: Die jetzt vorgestellte Organisation ist der erste Schritt. Ich fange bewusst oben an. Jetzt stellen wir in den Ressorts Fragen, die zu Antworten führen. Und die Antworten führen zu Entscheidungen. So werden wir zu einer flexiblen Organisation. Das wird ein laufender Prozess für die nächsten Jahre.
Sören Hartmann: Da Wachstum im deutschen Markt mit seinen angestammten Veranstaltern sicher schwierig zu erreichen ist, wollen wir neue Märkte und neue Kundengruppen erschließen, in Deutschland und im Ausland. Nehmen wir das Beispiel Osteuropa, hier sind die Perspektiven gut. Daher expandieren wir unter anderem mit der Exim Holding, an der wir uns im Mai 2012 beteiligt haben, in Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei. Heute werden die Auslandsmärkte von unterschiedlichen Aktivitäten unserer Gruppe bearbeitet. Das muss strukturiert und gebündelt werden. Das ist beispielsweise die Aufgabe von CCO Christoph Führer.
one: Die neue Struktur passt sich Ihrer neuen Strategie an, wann wird diese Früchte tragen?
Sören Hartmann: Die jetzt vorgestellte Organisation ist der erste Schritt. Ich fange bewusst oben an. Jetzt stellen wir in den Ressorts Fragen, die zu Antworten führen. Und die Antworten führen zu Entscheidungen. So werden wir zu einer flexiblen Organisation. Das wird ein laufender Prozess für die nächsten Jahre.
DER Touristik: Das neue Executive Board
CEO Sören Hartmann (51) leitet das neue Executive Board der DER Touristik. Hartmann war von 2010 bis September 2014 Sprecher der Geschäftsführung der DER Touristik Köln (ITS, Jahn Reisen, Travelix) und hat in dieser Funktion die Reiseproduktion und das Reiseangebot des Unternehmens neu ausgerichtet. Seit April 2014 hat Hartmann die Gesamtverantwortung für die DER Touristik als Reisesparte der REWE Group. Seinem Ressort gehören neben den Zentralbereichen auch die IT, die Zielgebietsagenturen und die Hotelbeteiligungen der DER Touristik an. CCO Christoph Führer (48) fasst in seinem Vertriebsressort alle Vertriebssparten der DER Touristik zusammen. Sie bilden fortan den größten deutschen Reisekonzernvertrieb. Dazu zählen die Aktivitäten der DER Reisebüros, des Franchisesystems Derpart sowie der Organisation der mittelständischen inhabergeführten Reisebüros unter dem Dach des DER Touristik Partner-Service (DTPS) und der Business Travel-Sparte FCm Travel Solutions, die DER Touristik-Online mit der.com und zahlreichen weiteren Portalen für Urlaubs-, Geschäftsreisen, Meetings und Incentives. Führer leitet seit 2010 Derpart, das Reisebüro-Franchisesystem der DER Touristik, und war zuvor unter anderem Vertriebsvorstand von L’tur und Leiter Firmenkundengeschäft und Touristik bei Europcar Autovermietung.
CFO Klaus Franke (50)ist seit 2007 kaufmännischer Geschäftsführer der heutigen DER Touristik Köln (ITS, Jahn Reisen, Travelix). In dieser Funktion hat er die Neuausrichtung der Pauschaltouristik kaufmännisch geleitet. Franke startete 1989 seine berufliche Karriere beim Deutschen Reisebüro in Frankfurt. Von 1999 bis 2007 verantwortete er als Bereichsleiter das Finanz- und Rechnungswesen von Dertour, Meier’s Weltreisen und DER Vertrieb, bis er in die Geschäftsführung nach Köln wechselte.
COO Bausteintouristik Michael Frese (64) ist bereits heute Sprecher der Geschäftsführung der DER Touristik Frankfurt (Dertour, Meier’s Weltreisen, ADAC Reisen). Frese trat nach Führungsaufgaben, unter anderem bei Airtours International und Selfmade Tours, 1996 bei Dertour ein. In seiner Funktion als Geschäftsführer seit 2003 formte er die heutige DER Touristik Frankfurt (DTF) zu Deutschlands führendem Anbieter von Baustein- und Fernreisen.
COO Pauschaltouristik René Herzog (43) übernahm ab Oktober 2014 die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung der DER Touristik Köln (ITS, Jahn Reisen, Travelix) von Sören Hartmann, der künftig als CEO das Executive Board und damit die Holding leitet. Zu Herzogs beruflichen Stationen zählen unter anderem LTU, Hapag-Lloyd Flug, hlx, TUI Deutschland und Roland Berger Strategy Consultants. Seit 2010 leitete er den Bereich Kapazitäts- und Revenue-Management sowie seit 2014 die Unternehmensentwicklung der DER Touristik Gruppe.
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