Das tschechische Touristikunternehmen Fischer wechselt unter das Dach der DER Touristik Group. Der Ende 2019 angekündigte Kauf wurde nach Prüfung durch das tschechische Kartellamt im April ohne Auflagen genehmigt.
Mit der Genehmigung wurde die Voraussetzung für den Kaufvollzug am 4. Mai geschaffen. Cestovní kancelář FISCHER a.s. (Prag) ist damit Teil der Exim Holding a.s. (ebenfalls Prag) – einem Tochterunternehmen der DER Touristik Group (Köln).
Die Fischer Gruppe steht in Osteuropa für die Aktivitäten des Reiseveranstalters und den stationären Vertrieb mit über 60 Reisebüros, Callcentern und Onlinekanälen. Nev-Dama ist der Spezialist für Winter- und Skiurlaub und eine wichtige Marke in diesem Segment. Über das Onlineportal von eTravel werden vor allem Pauschalreisen verkauft und die Marke Privileq richtet sich mit dem Vertrieb hochwertiger Reiseprodukte an anspruchsvolle Kunden.
Die DER Touristik Group ist in 16 Ländern Europas aktiv und die Touristiksparte der REWE Group. Mit dem Vollzug des Kaufs investiert der Reisekonzern erneut in Osteuropa. Zuletzt expandierte er im Herbst 2019 in Rumänien. Zum Kaufpreis machen DER Touristik Group und Verkäufer KKCG Investment AG (Luzern) keine Angaben.
Wichtiger Akteur in der tschechischen Touristikbranche
Die KKCG Investment AG trennt sich nach 16 Jahren von der Fischer Gruppe. Ab 2003 baute sie das Touristikunternehmen auf, erwarb erfolgreiche Marken wie Nev-Dama, eTravel und Privileq und holte CEO Jiří Jelínek für die Leitung des Unternehmens an Bord. Die Fischer Gruppe entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Akteur in der tschechischen Touristikbranche und ist auch in der Slowakei aktiv.
(v.l.r.) Ferid Nasr, Sören Hartman und Jiří Jelínek „Wir haben uns bewusst nach Partnern in Osteuropa umgeschaut, die zu uns passen und die Entwicklungen des lokalen Reisemarktes kreativ und innovativ begleiten. Dazu gehört die Fischer Gruppe zweifellos. Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie ist das Unternehmen in den letzten vier Jahren kontinuierlich gewachsen“, sagt Sören Hartmann, CEO DER Touristik Group.
Zusammenschluss trotz Corona-Krise
Wie Hartmann steht auch Ferid Nasr, CEO der Exim Holding und für das Osteuropageschäft der DER Touristik Group verantwortlich, zu der Kaufentscheidung: „Dieser Zusammenschluss ist eine gute Nachricht, auch wenn unsere Branche aktuell weltweit durch die Corona-Krise in massive Probleme geraten ist. Es wird eine Zeit nach Corona geben und genau dann sind bislang erfolgreich geführte Marken und Unternehmen wie Fischer wichtig, denn mit ihnen können wir nach der Krise das Reisegeschäft auf neue, erfolgreiche Wege führen“, betont Nasr.
Auch Fischer CEO Jiří Jelínek hofft darauf, bald wieder die Stärken und die Reiseexpertise seines Unternehmens zeigen zu können. Als er 2004 die Leitung übernahm, war das Unternehmen deutlich angeschlagen. Er hat erlebt, wie flexibel sich die Organisation aus dieser Lage befreit hat, gewachsen ist und wieder auf Erfolgskurs kam. „Wir werden auch diese Situation überstehen und uns wieder nach vorne kämpfen. Dass wir dabei nicht alleine sind, sondern genau jetzt die Stärke eines internationalen Reisekonzerns hinter uns haben, ist eine große Hilfe“, so Jelínek.