
Von der Teilnahme am CSD bis zum Markt in Regenbogenfarben: Der DITO Diversity Award würdigt erstmals die beachtlichen Anstrengungen von Kolleg:innen, die sich für ein offenes und vielfältiges Arbeitsumfeld engagieren. Wer die Preisträger:innen sind – und wie man Ally wird!
Diversity ist nicht nur ein Schlagwort für die REWE Group, sondern eine Herzensangelegenheit, die unser tägliches Miteinander prägt. Mit dem DITO Diversity Award würdigt das interne LGBTIQ-Netzwerk nun erstmals Kolleg:innen, die als Unterstützer:innen – oder Allies – für ein offenes und vielfältiges Arbeitsumfeld eintreten und sich besonders für Gleichberechtigung und Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen stark machen. Der Award wurde im Rahmen des DITO-Netzwerkstreffens Anfang April verliehen und ging an Ursula Wintgens, REWE Kauffrau aus Bergisch Gladbach-Bensberg, Jérôme Digeon, REWE Kaufmann aus Illingen, sowie Charlotte Ehl, Lead Head Office and Projects HR bei der REWE digital.
In Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spannungen ist es besonders wichtig, dass Menschen sich für Unterstützung und Gleichstellung am Arbeitsplatz einsetzen. Das wissen die queeren Kolleg:innen bei DITO als „Lebenswelt-Expert:innen“ aus eigener Erfahrung. Martina Weinhold, Sprecherin des DITO-Netzwerks, bringt es auf den Punkt: „Solidarität ist ein Grundpfeiler der Demokratie. Sie steht für das Mitgefühl und die Unterstützung anderer, selbst wenn man nicht persönlich betroffen ist. Alle Allies setzen sich mit Herzblut für eine inklusivere Unternehmenskultur ein. Denn Vielfalt lebt vom Engagement aller – und genau diese Menschen machen den Unterschied!“

Jérôme Digeon, REWE Kaufmann, Illingen – Region Südwest
„Wir zeigen, dass REWE offen für alle Menschen ist“
Im Jahr 2024 wurde der Markt von Jérôme Digeon durch das Hochwasser im Saarland schwer getroffen und buchstäblich „unter Wasser gesetzt“. Alle elektrischen Geräte, einschließlich der Kühl- und Heizungsanlagen, fielen komplett aus und verursachten erhebliche Sachschäden. Trotz dieser Herausforderungen ließ sich der Kaufmann nicht davon abhalten, gemeinsam mit Kolleg:innen am CSD teilzunehmen und sich für Vielfalt stark zu machen.
„Ich bin seit meiner Selbstständigkeit im Februar 2021 Sponsor der Travestiegruppe ‚Starlight Divas‘ Wir sind bisher mehrfach beim CSD als REWE Digeon Gruppe mitgegangen – zuletzt mit knapp 50 Kolleg:innen beim CSD in Saarbrücken. Das war unsere Chance, dem Saarland zu zeigen, dass REWE offen für alle Menschen ist. Weil uns Vielfalt eint. Das leben und das lieben wir!“

Ursula Wintgens, REWE Kauffrau, Bergisch Gladbach-Bensberg – Region West
„Wir sprechen alle die gleiche Sprache – die des Herzens“
Wenn man Ursula Wintgens auf das Thema Vielfalt anspricht, ist sie dabei! Sei es als Vertreterin der REWE bei Podiumsdiskussionen, beim Hissen der Regenbogenfahne vor ihren Märkten in Bergisch Gladbach-Bensberg, dem Aufbau eines Obst- und Gemüsestands in Regenbogenoptik zum Pride Month oder wenn gleich die gesamte Außenfassade ihres Marktes in Regenbogenfarben angestrahlt wird. Vielfalt ist für Ursula Wintgens kein Lippenbekenntnis, sondern gelebte Praxis.
„Mir ist es ein Anliegen, deutliche Zeichen für Toleranz und gegen Hass und Hetze zu setzen. Das bin ich meinen Mitarbeitenden und meiner Kundschaft schuldig. Ganz egal, welche Sexualität, Religion, Sprache, Hautfarbe oder Alter – wir arbeiten mit 19 Nationen friedlich miteinander und sprechen alle die gleiche Sprache…die Sprache des Herzens.“

Charlotte Ehl, Lead HR Head Office and Projects bei der REWE digital
„Wir müssen positive Geschichten erzählen“
Als Expertin für Personalentwicklung war Charlotte Ehl verantwortlich für die Nachhaltigkeitssäule Mitarbeitende sowie für das Handlungsfeld Vielfalt und Chancengleichheit im CoE Personalentwicklung der REWE Group. Seit Mai 2025 verantwortet sie das neu geschaffene Head Office & Projects im HR-Bereich der REWE digital – dort betreut sie Themen rund um Gesundheitsmanagement, Compensation & Benefits, HR-Strategie und Kommunikation. In ihrer Funktion als Leiterin des Netzwerks Vielfalt der REWE Group fördert sie aktiv sämtliche Diversity-Themen und -Projekte. Sie ist außerdem eine starke Unterstützung für DITO und stets engagierte Ally.
„Gerade jetzt, wo viele Unternehmen Diversity-Programme einstellen und wir leider gesellschaftlich nach rechts rücken, ist es wichtig, dass wir positive Geschichten erzählen, dass wir die Vielfalt in der REWE Group sichtbar machen und vor allem die tollen Aktionen vom DITO-Netzwerk, um eine Bewegung zu erzeugen und Allies zu gewinnen.“

Martina Weinhold
Im Kampf gegen Rassismus, gegen die Diskriminierung von Personengruppen oder Geschlechtern fällt das Schlagwort „Allyship“ immer wieder. Was steckt dahinter und wie zeigt sich Solidarität tatsächlich? Wir haben bei Martina Weinhold nachgefragt. Die gute Nachricht vorweg: Jede:r kann ein:e Ally werden!
one: Martina, worauf kommt es beim Thema „Allyship“ an?
Martina Weinhold: Allies sind Personen, die sich solidarisch und empathisch für Menschen aus diskriminierten Gruppen einsetzen. Ihr Ziel ist es, dass sich marginalisierte Menschen gehört, verstanden und wertgeschätzt fühlen. Ally sein ist keine bloße Bezeichnung, sondern eine Haltung. Es erfordert, Zustände kritisch zu hinterfragen, offen für Veränderungen zu sein und sich für ein vorurteilsfreies und gleichberechtigtes (Arbeits-)umfeld einzusetzen.
one: Wie wird man denn ein Ally?
Martina Weinhold: Der erste Schritt besteht darin, die eigenen Privilegien zu erkunden: Welche Machtpositionen habe ich und wann fühle ich mich machtlos? In welchen Situationen gehöre ich zur Mehrheit oder Minderheit? Zudem ist es wichtig, Empathie für andere Menschen zu entwickeln: Welche Erfahrungen hat diese Person gemacht? Welche Formen der Diskriminierung kenne ich, und welche sind neu für mich? Die Vielfalts-Dimensionen der Charta der Vielfalt bietet Einblick in die vielfältigen Dimensionen, in denen Menschen sich ähneln oder unterscheiden können, und zeigt, wo Diskriminierung stattfindet und was jede:r dagegen tun kann.
one: Wie kann ich Menschen, die diskriminiert werden, in meinem direkten Umfeld am besten unterstützen?
Martina Weinhold: Menschen, die Diskriminierung fürchten, benötigen Sicherheit, um offen darüber zu sprechen. Verständnis und Empathie sind entscheidend. Versuche, dich in ihre Lage zu versetzen: Wie wäre es, wenn ich in dieser Situation wäre? Nimm ihre Gefühle ernst. Stehe laut und deutlich für andere ein, wenn du Ungerechtigkeit beobachtest. Wichtig ist natürlich, ob die betroffene Person sich diskriminiert fühlt und deine Unterstützung haben möchte, und wenn ja, was sie genau braucht. Ally zu sein heißt auch: Es geht nicht um eine Opferrolle, sondern unterstütze auf Wunsch dabei, eine machtvollere Position einzunehmen. Das Stichwort lautet hier „Empowerment“.

