Online-Shop für Gartenfreunde
Das Herz schlägt Grün
Lesedauer: 5 Minuten
Er ist jung, ambitioniert und er lässt Hobbygärtner-Herzen höher schlagen: Gartenliebe.de, der Online-Shop von Toom. Lesen Sie hier, was den Shop ausmacht und warum Gartenliebe mehr ist als „nur“ Verkäufer von Gartenartikeln. Wie die Logistik rund um das und hinter dem 20köpfigen Team funktioniert. Und warum Gartenliebe so wichtig ist für den - seit kurzem 100prozentigen - Eigner Toom.
Ein paar Wochen noch, dann wird der Konferenzraum von Gartenliebe.de in der Kölner Agrippinawerft 24 wieder zum Kundenservicebüro. Denn mit Beginn der Gartensaison wird in den Räumen des Online-Anbieters von Toom jeder Quadratmeter gebraucht, um zusätzliche Bildschirme und Telefone aufzustellen. Die sind nötig, um die vielen zu erwartenden Bestellungen und Kundenanfragen zügig abzuarbeiten. „In der Zeit von Mitte März bis Mitte Juni erwirtschaften wir etwa zwei Drittel unsere Jahresumsatzes“, sagt Online-Marketing-Manager Jochen Englisch. Die Wochen im Frühjahr entscheiden über die Qualität des ganzen Geschäftsjahres. Umsatz, der in dieser Zeit nicht gemacht wird, lässt sich später nicht mehr hereinholen. Also wird Platz geschaffen für viele zusätzliche Mitarbeiter, die helfen, den Kundenstrom zu bewältigen.
Kein Wunder: Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen zieht es Gartenfreunde nach draußen: Bäume und Sträucher müssen zurückgeschnitten werden, der Rasen benötigt nach frostigen Wintermonaten eine Auffrischungskur, und die Aufbereitung der Beete duldet nicht mehr viel Aufschub, denn Frühjahr ist Pflanzzeit. Gartenliebe.de ist auch auf ausgefallene Anfragen von Hobbygärtnern eingestellt – mit 4.000 verschiedenen Pflanzen und mehr als 15.000 Artikeln rund um den Garten, von Rasenmähern, über Gartenmöbel bis zu Carports. Im November 2015 ist der Online-Shop, der Toom seit kurzem zu 100 Prozent gehört, an den Start gegangen. Also zu einer Jahreszeit, in der (abgesehen von Adventsartikeln und Weihnachtsbäumen) nur wenige Kundenanfragen eingehen. „So hatten wir Zeit, das Sortiment aufzubauen und die Abläufe Schritt für Schritt zu verfeinern, bis dann im Frühjahr 2016 der Run losging“, erzählt Englisch.
20 Mitarbeiter zählt das Team von Gartenliebe.de aktuell; in der Saison kommen zahlreiche Aushilfskräfte hinzu. Das Team ist eine Mischung aus Digital-Profis, Gartenspezialisten und engagierten Berufseinsteigern. Um das Category Management kümmern sich ehemalige Mitarbeiter von Toom. Größte Herausforderung ist laut Englisch das Aufbereiten von Produktdaten, also die für den Online-Verkauf passende Darstellung möglichst aller Artikel. Die Angaben der Hersteller reichen dafür in vielen Fällen nicht aus. Beispiel: Truhen für Sitzauflagen. Produzenten nennen oft nur die Außenmaße. Viele Kunden fragen jedoch nach den Innenmaßen, um sicherzugehen, dass ihre Sitzkissen tatsächlich reinpassen. „Wenn die Maße nicht verfügbar sind, hilft uns nur eins: selber recherchieren und im Zweifel eigenhändig messen“, meint Englisch.
Je besser die Informationen, umso seltener sind Kunden enttäuscht und schicken die Ware zurück. Retouren sind teuer. Doch dieses Risiko hat Gartenliebe.de gut im Griff. Nur ein sehr kleiner Teil der Bestellungen kommt zurück.
Pluspunkte von Gartenliebe.de im Wettbewerb sind die hohe Qualität und die große Auswahl, insbesondere im Pflanzenbereich. Während viele Mitbewerber die gängigsten Artikel selber züchten und die übrige Ware zukaufen, bezieht Gartenliebe.de über das Pflanzenlager von Toom direkt bei den angeschlossenen Gärtnern. So kann der Online-Händler Ware anbieten, die niemand sonst im Sortiment hat – zum Beispiel die von vielen Kunden hochgeschätzten Bioartikel, meist Obst oder Kräuter, die von Toom entsprechend zertifiziert wurden.
Der Online-Händler will jedoch mehr sein als nur Verkäufer von Gartenartikeln – er will sich als Problemlöser profilieren. „Wer beispielsweise plant, eine Hecke zu pflanzen, soll sich bei uns fachmännisch informieren können, auf was er dabei achten muss und dann die entsprechenden Utensilien natürlich auch bei Gartenliebe.de bestellen“, meint Englisch.
Drei Fragen an Marc Gründler, Geschäftsführer Gartenliebe.de und Leiter Strategie bei Toom
one: Herr Gründler, Mitbewerber von Toom betreiben hauseigene Online-Shops, die auch ihre Namen tragen. toom hat Gartenliebe.de zunächst mit Unterstützung eines Inkubators an den Start gebracht, hält inzwischen alle Anteile, tritt aber weiterhin nicht in Erscheinung. Warum?
Marc Gründler: Mit Gartenliebe.de wollen wir einerseits in einem wachsenden Marktumfeld eine attraktive, eigenständige Marke schaffen, die sich separat vom Baumarkt positionieren kann. Wir vermeiden damit andererseits die Komplexität eines Multikanal-Modells. Mit Gartenliebe.de wollen wir Erfahrungen sammeln und auch Fehler machen können, um damit für den nun an den Start gehenden Shop unter toom.de zu lernen.
one: Wie viel Toom steckt in Gartenliebe.de?
Marc Gründler: Im Hintergrund eine ganze Menge, insbesondere bei der Beschaffung der Artikel.
one: Gibt es Unterstützung von REWE Digital?
Marc Gründler: Im operativen Geschäft sind wir eigenständig unterwegs. Wir stehen aber in regelmäßigem Austausch mit den Kollegen dort. Deren Erfahrungen und Informationen sind für uns sehr wertvoll.
Marc Gründler: Mit Gartenliebe.de wollen wir einerseits in einem wachsenden Marktumfeld eine attraktive, eigenständige Marke schaffen, die sich separat vom Baumarkt positionieren kann. Wir vermeiden damit andererseits die Komplexität eines Multikanal-Modells. Mit Gartenliebe.de wollen wir Erfahrungen sammeln und auch Fehler machen können, um damit für den nun an den Start gehenden Shop unter toom.de zu lernen.
one: Wie viel Toom steckt in Gartenliebe.de?
Marc Gründler: Im Hintergrund eine ganze Menge, insbesondere bei der Beschaffung der Artikel.
one: Gibt es Unterstützung von REWE Digital?
Marc Gründler: Im operativen Geschäft sind wir eigenständig unterwegs. Wir stehen aber in regelmäßigem Austausch mit den Kollegen dort. Deren Erfahrungen und Informationen sind für uns sehr wertvoll.
Das Geschäft rund um den Garten: aktuelle Branchenzahlen
Das Geschäft rund um den Garten ist ein Milliarden-Markt. Allein die Unternehmen des deutschen Baumarkthandels setzen nach Zahlen des Handelsverbandes Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) mit ihren Gartensortimenten im vergangenen Jahr 4,09 Milliarden Euro um. Davon 968 Millionen Euro (plus 3,9 Prozent gegenüber 2015) mit „Lebend Grün“, also Pflanzen, Bäumen und Sträuchern. Die Warengruppe Gartenausstattung steuerte 1,19 Milliarden Euro bei, Gartengeräte sowie Be- und Entwässerung eine Milliarde Euro Gartenchemie/Erden/Saatgut 580 Millionen Euro und Gartenmöbel 351 Millionen Euro.
Anders als Mode oder Medien werden Gartenartikel erst wenig online gekauft. Schätzungen zufolge beträgt der Anteil weniger als fünf Prozent. Das hat viele Gründe. Zum einen stellt das Internet-Geschäft in dieser Warengruppe besondere Anforderungen an Logistik und Warenwirtschaftssysteme, weshalb die Anbieter den Verkauf über das Netz erst allmählich aufbauen. Zum anderen ist es für die meist älteren Gartenartikel-Käufer noch weniger selbstverständlich, im Netz einzukaufen als für jugendliche Mode- oder Medienkäufer. Experten erwarten, dass der Online-Verkauf von Gartensortimenten in wenigen Jahren auf zehn bis 20 Prozent steigen wird.
Das Pflanzenlager von Toom in Bottrop: Dreh- und Angelpunkt auch für Gartenliebe.de
Drehscheibe des Geschäfts von Gartenliebe.de ist das Pflanzenlager von Toom Bottrop. Gut 24 000 Quadratmeter Hallenfläche, dazu ein knapp ebenso großes Außengelände mit unmittelbarem Autobahnanschluss. Mehr als 150 festangestellte Mitarbeiter mit bis zu 550 Mitarbeitern aus der Arbeitnehmerüberlassung setzen hier in jedem Jahr mehr als 110 Millionen Pflanzen um: Topfpflanzen, Beet- und Balkonpflanzen, Stauden und Obstgehölze aus deutschem, niederländischem, dänischem, italienischem und spanischem Anbau. Per LKW geht die Ware an rund 350 Märkte von Toom, B1 Discount Baumarkt, Klee Gartencenter sowie mehr als 5.000 Standorte von REWE und PENNY.
Gartenliebe.de leitet alle Bestellungen an die Kollegen nach Bottrop weiter. Von dort geht die Ware an einen Dienstleister, der die empfindlichen Artikel mit hohem Aufwand versandfertig macht. Der DHL-Versand übernimmt dann den Transport zum Kunden. Spätestens fünf bis sieben Tage nach der Bestellung wird das Grün zugestellt.
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