Treffen zur Tengelmann-Zukunft
Caparros: Ein erster Schritt
„Ich freue mich sehr, dass Herr Haub nach zwei Jahren endlich seine Bereitschaft erklärt hat, über eine faire Aufteilung und wettbewerbsrechtlich unbedenkliche Zukunft von Kaisers Tengelmann zu sprechen, die ohne die umstrittene und gerichtliche gestoppte Ministererlaubnis auskommt und bei der auch REWE und andere interessierte Unternehmen zum Zuge kommen können.
Auch wenn viel Zeit vergangen ist, ist es noch keineswegs zu spät, um Arbeitsplätze, Tarifverträge und Mitbestimmung für die Beschäftigten von Kaisers Tengelmann zu sichern, ohne die Arbeitsplätze der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der übrigen LEH-Unternehmen und der Lieferanten zu gefährden. Das geplante Treffen kann ein erster entscheidender Schritt dazu sein.“
Ex-Chef der Monopolkommission: Aufteilung von Tengelmann könnte „kurzfristig realisiert werden“ Unterdessen hat sich Daniel Zimmer, ehemaliger Leiter der Monopolkommission, für die Zerschlagung von Kaisers Tengelmann ausgesprochen. Die Lösung, einzelne Teile an verschiedene Unternehmen zu verkaufen, könnte „in kurzer Frist realisiert werden“, sagte Zimmer den Ruhr Nachrichten (Mittwochsausgabe). Laut Zimmer wären bei dieser Variante geringere Wettbewerbsbedenken zu erwarten, als bei einem Komplettverkauf an Edeka. Die Aufteilung der Filialen unter mehreren Käufern könne langfristig auch einen Jobabbau verhindern, so Zimmer. Zuletzt hatten mehrere Handelsunternehmen ihr Interesse an Tengelmann bekundet. Neben REWE etwa auch der Schweizer Einzelhändler Coop oder Tegut. Unter der Führung von Daniel Zimmer hatte sich die Monopolkommission wie das Bundeskartellamt gegen die geplante Fusion von Edeka und Tengelmann ausgesprochen. Zimmer hatte sein Amt allerdings niedergelegt, als Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) das Votum der Kommission per Ministererlaubnis übergangen hatte.