Tschechien war der erste ausländische Markt, in den Billa 1991 expandierte. Seither entwickelte sich das Unternehmen zu einem der größten Lebensmittelhändler des Landes. Im Rahmen einer großen Veranstaltung wurde in Prag nun das runde Firmenjubiläum gefeiert.
„Happy Birthday Billa Tschechien!“ hieß es am 9. September in Prag. Im Rahmen einer großen Feier wurde die 30-jährige Firmengeschichte gewürdigt. Im Fokus standen dabei die Meilensteine der vergangenen Jahrzehnte wie zum Beispiel die Eröffnung der ersten Filiale in Brünn, der Umzug der Zentrale und der Logistik nach Modletice bei Prag, die Übernahmen der Wettbewerber „Delvita“ und „Plus Diskont“ und schließlich die Entwicklung des Unternehmens zu einem der größten Lebensmittelhändler des Landes. Geladen waren neben den Mitarbeiter:innen auch Journalist:innen sowie hochrangige Vertreter:innen aus Wirtschaft und Politik.
Wechsel an der Spitze
Im Rahmen der Feierlichkeiten präsentierte sich zudem der neue CEO von Billa Tschechien: Dariusz Tomasz Bator lenkt das Unternehmen seit 1. September. Zuvor war er bereits CEO von Billa in der Slowakei. Jaroslaw Szczypka, der Billa Tschechien seit 1993 als CEO geführt hat, wechselt nach Wiener Neudorf, um dort bedeutende Projekte zu unterstützen. In seiner Rede würdigte Espen Larsen, Vorstand der REWE International AG, die Leistung des langjährigen Billa Tschechien CEO: „Unter der Führung von Jaroslaw Szczypka konnte unser Unternehmen in Tschechien Wurzeln schlagen, wachsen und gedeihen. Wir werden diesen erfolgreichen Weg fortsetzen. Mit Dariusz Tomasz Bator haben wir den richtigen CEO für die nächsten 30 Jahre.“ Diskussionsrunde mit (v.l.n.r.) Jaroslaw Szczypka (scheidender CEO), Miroslav Toman (Landwirtschaftsminister), Dariusz Tomasz Bator (neuer CEO), Tomas Prouza (Präsident des CZ Handelsverbandes)
Einstieg ins Online-Lebensmittelgeschäft
Unter der Führung von Dariusz Tomasz Bator fokussiert sich Billa Tschechien nun noch stärker auf die Bedürfnisse der Kund:innen, auf Nachhaltigkeit und startet zudem 2022 auch ins Online-Lebensmittelgeschäft. 15.000 Artikel sollen den Kund:innen entweder per Lieferung nach Hause oder in einer der über 240 Billa-Filialen per Abholung zur Verfügung stehen.
Mitarbeiterin der ersten Stunde
Hana Tenorová war die allererste Billa-Mitarbeiterin in Tschechien. Im Alter von sechsundzwanzig Jahren begann sie als Verkäuferin/Kassiererin in der Drogerieabteilung und wurde später zur Verwaltungsangestellten im Bereich Vertrieb befördert, was sie auch heute noch ist. one wollte wissen, wie sie damals zu Billa gekommen ist und was sie so lange im Unternehmen gehalten hat.
Tomasz Bator übergibt einen Blumenstrauß an Hana Tenorova, die erste Mitarbeiterin von BILLA CZ
one: Warum haben Sie sich vor 30 Jahren entschieden, bei Billa in Tschechien anzufangen?
Hana Tenorová: Ich las damals in einer Zeitungsanzeige, dass die österreichische Firma Billa Mitarbeiter für ihre Filiale im tschechischen Brünn suchte. Am meisten reizte mich die Aussicht, neue Erfahrungen in einem ausländischen Unternehmen zu sammeln, und insgesamt brauchte ich damals eine Veränderung.
one: 30 Jahre sind eine sehr lange Zeit – Was zeichnet Billa für Sie aus?
Hana Tenorová: Billa war im Jahr 1991 ein echter Begriff, der nach dem politischen Systemwechsel, der so genannten „samtenen Revolution“ in Tschechien viel bedeutet hat. Damals empfand ich es als prestigeträchtig, für dieses Unternehmen zu arbeiten und das empfinde ich auch heute noch so.
one: Wenn Sie 30 Jahre Billa Revue passieren lassen – welche Werte haben sich in dieser langen Zeit verändert – welche sind geblieben?
Hana Tenorová: Das Aussehen der Filialen hat sich definitiv verändert und auch technisch haben wir uns beispielsweise den Einsatz mobiler Warenwirtschaftssysteme und elektronischer Preisschilder weiterentwickelt. Geblieben ist jedoch die Tatsache, dass der Kunde die Filiale so zufrieden wie nur möglich wieder verlassen soll.
one: Wie wichtig ist es für Sie, Ihre langjährige Erfahrung an neue Kollegen weiterzugeben?
Hana Tenorová: Ich gebe mir sehr viel Mühe, neuen Kolleg:innen sowohl bei der Arbeit am PC als auch beim Verständnis der Philosophie unseres Unternehmens, behilflich zu sein.
one: Was machen Sie, um den Kopf von der Büroarbeit frei zu kriegen?
Hana Tenorová: Ich helfe manchmal in der Drogerieabteilung im Billa-Markt aus, wenn ich den Kopf von der Büroarbeit frei bekommen muss. Mein Herz hängt an dieser Abteilung, in der ich meine Karriere bei Billa vor 30 Jahren begonnen habe.