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ArticleId: 746magazineDie REWE Group macht seit einem Jahr Kaufleute zu Public Affairs-Botschaftern – mit großem Erfolg. Nun geht das Projekt in die nächste Runde: Rund 50 Kaufleute trafen sich zum Kick-Off-Workshop in Köln. one hat nachgefragt: Was bringt eine „Politik der 1.000 Köpfe“?https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/4/c/csm_PA_KickOff_Workshop_mgt_standard_cf2b5ea20a.jpgMärkte machen PolitikKaufleute als Botschafter
Gemeinsamer Austausch zu Public Affairs: Rund 50 Kaufleute trafen sich in Köln. / Fotos: Achim Bachhausen
Kaufleute als Botschafter
Märkte machen Politik
von Achim Bachhausen und Julia Klotz
Politik wird vor allem in Brüssel und Berlin gemacht? Keineswegs. Politische Entscheidungen werden auch auf regionaler und lokaler Ebenen getroffen. Daher macht die REWE Group seit einem Jahr Kaufleute zu Public Affairs-Botschaftern – mit großem Erfolg. Nun geht das Projekt in die nächste Runde: Rund 50 Kaufleute trafen sich Mitte Januar zum Kick-Off-Workshop in Köln und schmiedeten Pläne für 2016.
Wie führt ein mittelständischer Kaufmann seinen Markt? Was beschäftigt ihn? Wie steht er zu Themen wie Regionalität, Öffnungszeiten oder steigenden Energiepreisen? Darüber kann man Regional- und Lokalpolitikern viel erzählen. Oder noch besser: Man zeigt es ihnen direkt vor Ort. Genau das haben rund 140 REWE-Kaufleute getan und zum Tag der Genossenschaft am 4. Juli 2015 Politiker in ihrem Wahlkreis zu einem Marktbesuch eingeladen. Die beeindruckender Resonanz: 60 Store Visits in 60 Tagen, bei denen die Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus erster Hand erfuhren, welche Auswirkungen politische Entscheidungen auf die Märkte  haben.

Die Aktion war Teil eines Projektes, das die REWE Group Ende 2014 gestartet hat: das Kapillarsystem, bei dem REWE-Kaufleute fit für die regionale Lobbyarbeit gemacht werden. Rund 50 der Public Affairs-Botschafter trafen sich am 19. Januar in Köln, um eine Bilanz des ersten Jahres zu ziehen, sich auszutauschen und gemeinsam den Arbeitsplan für die kommenden Monate zu entwickeln.


Abendessen mit Angela Merkel
Dabei zeigte sich: Ob Store Visits oder Sponsorings, wie bei der Hauptversammlung des Deutschen Städtetags - Kaufleute sind bei Politikern gefragte Gesprächspartner. „Viele Politiker, die normalerweise einen sehr vollgepackten Terminkalender haben, sind unserer Einladung gefolgt – und manche haben sogar mit angepackt. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat sich zum Beispiel in einem REWE-Markt in Kalkar an den Grill gestellt und Würstchen an Kunden verteilt, für den guten Zweck,“ resümiert Emilie Bourgoin, Bereichsleiterin Public Affairs. Unter den weiteren Gästen und Gesprächspartnern waren außerdem Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles – und sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel, die einen REWE-Kaufmann zum Abendessen mit weiteren Wirtschaftsvertretern einlud.

Das Ziel ist nun, bereits aufgebaute Kontakte zu politischen Entscheidungsträgern zu vertiefen, den Informationsfluss im Unternehmen noch weiter zu verbessern und Kommunikationsanlässe über die Store Visits hinaus zu schaffen. Zum Beispiel durch gemeinsame Ausflüge zu Lieferanten, Politiker-Praktika in den Märkten oder Impulsvorträge von Kaufleuten auf Veranstaltungen.
Bilanz eines erfolgreichen Jahres 2015: Zahlreiche Politiker besuchten einen REWE-Markt und packen teilweise sogar mit an.
„Der Austausch ist viel enger geworden“
Unterstützung gibt es dabei nicht nur vom Public Affairs-Team der REWE Group, sondern auch von der REWE-Unternehmenskommunikation der Zentrale und Regionen. Die Kollegen begleiten Termine, stehen beratend zur Seite und helfen, den Kontakt zu Entscheidungsträgern herzustellen. „Der Austausch zwischen der Zentrale, den Regionen und den Kaufleuten ist viel enger und effizienter geworden“, sagt Raimund Esser, Leiter Unternehmenskommunikation von REWE. „Am Ende können davon alle profitieren.“
Public Affairs-Botschafter berichten
„Man kann auf der unteren Ebene viel bewegen“
Stellvertretend für alle Teilnehmer des Kick-off-Workshops haben wir die drei Kaufleute Anne Rudel (REWE Süd), Maike Sanktjohanser (REWE West) und Richard Maul (REWE Nord) nach ihrem Rollenverständnis befragt. Was haben sie sich als Public-Affairs-Botschafter vorgenommen, wo setzen sie ihre Schwerpunkte und welche Empfehlung haben sie für ihre Kollegen aus der REWE-Kaufmannschaft für eine erfolgreiche „Politik der 1.000 Köpfe“?
Maike Sanktjohanser: „Ich fand die Idee der Store-Visits am Genossenschaftstag sehr interessant und einen tollen Ansatzpunkt. Ich werde intensiv darüber nachdenken, wie wir das Thema für unsere Märkte nutzen können. Mein Tipp für die Kollegen: Man sollte nicht zu viel Respekt vor dem Thema Public Affairs haben, jeder kann es angehen, ohne dass es eine riesige Herausforderung darstellt. Vieles von dem, was wir heute besprechen, tun die selbstständigen Kaufleute sowieso schon, weil sie sich im Ort engagieren, indem sie Vereine und soziale Projekte unterstützen.“
Richard Maul: „Für mich war heute von zentraler Bedeutung, dass ein Leitfaden auf den Weg gebracht wird, der erklärt, wie man vorgehen muss, um an die Politik heranzukommen. Von der heutigen Veranstaltung nehme ich – ganz wichtig – den gegenseitigen Austausch mit und dass man sagen kann, ich weiß jetzt, wie es funktioniert. Für meine nahkauf-Märkte habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, dass wir mit Vereinen, Schulen und Kindergärten die eine oder andere Veranstaltung machen, um sie noch stärker an unsere Märkte zu binden. Ich möchte meine Kollegen an meinem Erfahrungsschatz – ich bin in diesem Jahr seit 25 Jahren selbstständig – teilhaben lassen und vor allem junge Kollegen an die Hand nehmen.“
Anne Rudel (ist als Stadträtin in Bamberg selbst politisch aktiv): „Für mich nehme ich mit, dass ich versuchen werde, zwei, drei Politiker zu engagieren, aber nicht nur für meinen Markt, sondern für mehrere REWE-Märkte im Umkreis. Meinen Kollegen möchte ich mit auf den Weg geben, wie wichtig dieses Thema für uns, für die REWE, aber auch für jeden einzelnen Kaufmann ist, um zu erfahren, was in meinem Umfeld und, in meinem Ort so passiert. Mir liegen die Themen des kleinen Bürgers besonders am Herzen. Das war schon so, bevor ich in den Stadtrat gewählt worden bin. Man kann auf der unteren Ebene viel bewegen, je weiter man nach oben kommt, desto komplexer und komplizierter werden die politischen Entscheidungswege. Deshalb liegt mir auch sehr daran, dass die Filialleiter und Marktleiter einbezogen werden.“
Was bringt eine „Politik der 1.000 Köpfe“?
Warum sind Kaufleute in der politischen Kommunikation so wichtig? one hat bei Sven Spork, als Generalbevollmächtigter der REWE Group unter anderem verantwortlich für Public Affairs, und Emilie Bourgoin, Bereichsleiterin Public Affairs, nachgefragt.
Dr. Sven Spork, Generalbevollmächtigter der REWE Group
One: Warum engagiert sich die REWE Group überhaupt verstärkt in der politischen Kommunikation? Es gibt doch Verbände, die die Interessen des Handels vertreten.
Dr. Sven Spork:
Wir möchten die Verbandslandschaft nicht außer Kraft setzen. Die Handelsverbände bleiben wichtig für die politische Arbeit der REWE Group in Berlin und in den Regionen. Doch die REWE Group hat darüber hinaus auch klare eigene Themenschwerpunkte und Interessen, die durch die Verbandsarbeit nicht immer abgedeckt werden können. Da geht es um Inhalte auf Bundes- oder gar europäischer Ebene, aber auch kommunale Themen der Stadt- oder Verkehrsplanung.  Da braucht es glaubwürdige Stimmen aus der Wirtschaft, die sich kompetent in das politische Geschehen einmischen, wo es möglich und sinnvoll erscheint. Außerdem haben wir einige Alleinstellungsmerkmale gegenüber der übrigen Branche – zum Beispiel im Bereich Nachhaltigkeit – für die wir eintreten möchten.
Emilie Bourgoin, Bereichsleiterin Public Affairs
One: Warum braucht es dazu die Unterstützung der Kaufleute?
Emilie Bourgoin:
Unsere Erfahrungen haben gezeigt: Niemand kann Themen des Mittelstandes besser und authentischer erklären, als unsere Kaufleute. Zu Öffnungszeiten oder steigenden Energiepreisen möchten Entscheidungsträger nicht mit Lobbyisten sprechen, sondern mit Menschen aus dem Unternehmen, die direkt betroffen sind. Denn sie können wichtige Impulse geben. Außerdem sind unsere Kaufleute oft bestens in ihrer Region verankert und verfügen über belastbare Kontakte in ihrem Einzugsgebiet. Diese dezentrale und regionale Struktur der REWE Group kann für unsere politische Arbeit sehr hilfreich sein.

One: Welche Pläne haben Sie für dieses Jahr?
Dr. Sven Spork:
Im vergangenen Jahr lag der Fokus vor allem auf den Store Visits zum Tag der Genossenschaften, die sehr erfolgreich waren. In diesem Jahr werden wir daran arbeiten, die geknüpften Kontakte zu intensivieren und die REWE Group als fachlich fundierten Ansprechpartner für die Politik zu positionieren. Dazu werden wir den internen Informationsfluss weiter verbessern - zum Beispiel durch eine neue App, mit der Kaufleute sich schnell und unkompliziert über alle wichtigen Themen und Positionen der REWE Group informieren können, von Öffnungszeiten bis zum Mindestlohn.

Emilie Bourgoin: Außerdem wird es einen Film geben, der die Kaufleute bei der Vorbereitung eines gelungenen Store Visits unterstützt. Begleitende Politik- und Kommunikations-Coachings sind ebenfalls fest geplant. Nicht zu vergessen der direkte Austausch untereinander - darauf wird in diesem Jahr ein weiterer Fokus liegen.
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