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ArticleId: 3591magazineDie Energiebranche befindet sich im Ausnahmezustand: Historisch hohe Strompreise, Verträge werden gekündigt und Neukund:innen bekommen Energie nur zu sehr hohen Preisen angeboten. one erklärt, wie die Beschaffungsstrategie der EHA aussieht und warum sich diese nun auszahlt.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/e/d/csm_ts_standard_energiepreis_b87fbca144.jpgStrombeschaffung in unsicheren ZeitenEHA
© Getty Images | Mintr
Lesedauer: 5 Minuten
EHA
Strombeschaffung in unsicheren Zeiten
von Hanna Behrendt und Franziska Möller

Die Energiebranche befindet sich im Ausnahmezustand: Historisch hohe Strompreise, Verträge werden gekündigt und Neukund:innen bekommen Energie nur zu sehr hohen Preisen angeboten. one erklärt, wie die Beschaffungsstrategie der EHA aussieht und warum sich diese nun auszahlt.

Als zentraler Energiedienstleister der REWE Group sorgt die EHA mit ihrer Beschaffungsstrategie dafür, dass ungebremste Preissteigerungen vermieden werden. one erklärt, wie das bei EHA, funktioniert und warum Strompreise so volatil sind.

„Die EHA ist mehr als ein Energielieferant. Wir betreiben selbst Erneuerbare Energien Anlagen, integrieren PPAs in den Strombeschaffungsprozess unserer Kundinnen und Kunden, kennen uns mit dem Risikomanagement im Energiehandel aus und sind mit der Energiebeschaffungsstrukturierung, dem Bilanzkreismanagement und detaillierten Energiemarktanalysen bestens vertraut.“
Jan-Oliver Heidrich, EHA-Geschäftsführer und Vorsitzender Energieausschuss beim Handelsverband Deutschland (HDE)

Um einen Preis unter dem Marktdurchschnitt zu ermöglichen, ist eine dynamische Vorgehensweise bei der Strombeschaffung von Bedeutung. Damit ist eine Kombination aus kurzfristiger und langfristiger Strombeschaffung gemeint, mit der auch weiterhin ungebremste Strompreissteigerungen vermieden werden sollen. So wird das Beschaffungsrisiko gesplittet und es kann ein großer Anteil preislich abgesichert und trotzdem von den aktuellen Spot-Preisen profitiert werden.

Um dies zu erreichen, bietet EHA unterschiedliche Modelle zur individuellen Energiebeschaffung an, bei denen unter anderem die Risikoeignung und das Geschäftsmodell aber auch grundsätzliche Fragen der Energieversorgung einbezogen werden. Die Entwicklung der Strompreise wird kontinuierlich analysiert. Dazu haben die Trader und Traderinnen Zugang zu allen wichtigen Energie-Handelsplätzen, beobachten dauerhaft die aktuellen Marktentwicklungen und vergleichen die Preise an der Börse mit den Angeboten der Energiehändler, um immer schnell agieren und den Strom möglichst kostengünstig beschaffen zu können. Ein weiteres Mittel das Strompreisrisiko zu minimieren, sind Power Purchase Agreements - oder auch kurz PPAs - auf Basis neuer Solar- oder Windparks. Diese können zusätzlich zu den bereits erwähnten Beschaffungsmethoden einen Teil der Strombeschaffung absichern. Außerdem wissen Unternehmen genau aus welchen nachhaltigen und regionalen Quellen ihr Strom stammt.

Was sind Power Purchase Agreements?

PPAs  sind Stromverträge zwischen Stromerzeugern und Stromverbrauchern oder Stromhändlern, die zu festen Preisen abgeschlossen werden können. Als langfristige Variante sind sie hauptsächlich an die Energieerzeugung aus Wind- oder Solarparks gekoppelt . Betreibende von Anlagen, die zwar hohe Investitions-, jedoch niedrige Betriebskosten verursachen, schaffen sich durch diese Verträge eine gesicherte Vergütung des Stroms. Darüber hinaus wird der Ausbau Erneuerbarer Energien gefördert und der Carbon Footprint im Stromsektor reduziert. Unternehmen mit einem großen Stromverbrauch haben so die Möglichkeit, sich teilweise gegen langfristige Preissteigerungen abzusichern. 

„Angesichts der aktuellen Marktlage wird das Geschäft immer anspruchsvoller und unsere Rolle geht weit über die eines Strommaklers hinaus. Die Aufgabe lautet heute, die Gesamtheit der verschiedenen Energieerzeugungs- und -beschaffungsquellen für den Endkund:innen in einem eigenen „Ökosystem“ abzuwickeln. EHA schafft das, weil wir tief in der Wertschöpfungskette der energiewirtschaftlichen Marktprozesse stecken. In diesem Jahr werden wir nachhaltig in diese Wertschöpfungskette investieren.“
EHA-Geschäftsführer Dirk Mithöfer

Wie funktioniert die Strombeschaffung?

In der Regel wird Strom in Deutschland über den Großhandelsmarkt  beschafft. Dabei wird zwischen zwei Beschaffungsarten unterschieden: der kurzfristigen und der langfristigen Strombeschaffung. Auch bei den Beschaffungsstrategien können die Strommenge, der Beschaffungszeitraum und der -zeitpunkt voneinander unabhängig bestimmt werden.

Kurzfristige Strombeschaffung

Mit der kurzfristigen Strombeschaffung  liegt der Stromeinkaufspreis nah am aktuellen Marktpreis. Denn durch die kurzfristige oder auch die Beschaffung am Spotmarkt , wird der Strom erst kurz vor der Belieferung eingekauft. Was hat das für Vorteile?
•    Wenn der Strom kurzfristig beschafft wird, ist es möglich den Strombedarf genauer zu prognostizieren. 
•    Außerdem sind kurzfristig manchmal bessere Preise möglich.
Andersherum müssen größere Schwankungen in Kauf genommen werden, eine vorrauschauende und verlässliche Preiskalkulation sowie Planung ist nicht möglich. Relevante Preise können erst kurzfristig benannt werden.

Langfristige Strombeschaffung

Bei der langfristigen Strombeschaffung kann der Preis vom aktuellen Marktpreis positiv sowie negativ abweichen. Denn die benötigten Strommengen werden bereits Jahre im Voraus in mehreren Teilmengen eingekauft. Was hat das für Vorteile?

  • Durch den vorzeitigen und gesplitteten Einkauf wird das Risiko minimiert und daher ein hohes Preisniveau vermieden. 
  • Innerhalb der Vertragslaufzeit kann eine größere Budgetsicherheit gewährleistet werden.
  • Preisschwankungen am Großhandelsmarkt haben einen weniger riskanten Einfluss auf die Strombeschaffung. 

In welchen Zeiträumen die Strombeschaffung erfolgt, hängt von den vertraglichen Vereinbarungen ab. Durch die langfristige Strombeschaffung wird auch eine längerfristige Planungssicherheit gewährleistet, die vor allem für Endverbraucher interessant ist, die von den Energiekosten weniger abhängig sind. 

Wo liegen die derzeitigen Herausforderungen der Strombeschaffung?

Die Herausforderungen bei der Strombeschaffung liegen immer darin, den optimalen Zeitpunkt zu finden, um möglichst kostengünstig einzukaufen. Für energieintensive Unternehmen und Industrien ist das von großem Vorteil, da sich kleine Preisveränderungen bei großen Verbrauchsmengen sofort kostenseitig bemerkbar machen. Besonders aktuell, da die Strompreise  von einem Allzeithoch zum nächsten springen. Indem Strom zum optimalen beziehungsweise kostengünstigsten Zeitpunkt beschafft wird, kann von der Volatilität des Strompreises profitiert werden.

Risikoabsicherung statt Strom-Hopping

Um Profit und Existenzen abzusichern, ist es wichtiger denn je, nicht von einem Stromanbieter zum nächsten zu wechseln oder auf eine kurzfristige Strombeschaffung zu setzen. Statt Strom-Hopping gilt es als sinnvolle Strategie, innovative Absicherungsmechanismen zu entwickeln sowie aktives Risikomanagement zu betreiben. 
Im vierten Quartal 2021 stiegen die Energiepreise für das Lieferjahr 2022 deutlich auf bis zu 20 ct/kWh an, zuzüglich Netzentgelte und Umlagen. Vor allem Unternehmen aus energieintensiven Branchen sind davon stark betroffen. Die Gewinner dieser Krise sind eindeutig jene, die in den vergangenen Jahren durch eine strukturierte Energiebeschaffung langfristig geplant und die Strompreise fixiert haben.

Die EHA Energie-Handels-Gesellschaft mit Sitz in Hamburg ist der zentrale Energiedienstleister der REWE Group.
Darüber hinaus arbeitet die EHA für viele weitere Unternehmensgruppen in Deutschland und Österreich. Für ihre Kunden erreicht EHA individuellen Mehrwert durch die Versorgung mit Grünstrom und Gas, die Effizienz- und Klimaschutzberatung sowie den Messstellenbetrieb und das Energiedatenmanagement.

Mit digitalen Technologien sorgt das Unternehmen für dauerhafte Verbrauchs- und Kostenreduzierungen. EHA fühlt sich dem Klimaschutz stark verpflichtet und erzeugt selbst erneuerbare Energie mit eigenen Photovoltaikanlagen. Im Auftrag der Kund:innen vereinbart sie Power Purchase Agreements (PPA) zur langfristigen Sicherung der Grünstromversorgung.

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