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ArticleId: 3513magazineSeltener als man glaubt, weichen Filme oder Serien von bewährten Geschichten mit altbekannten Klischees ab. Passiert es dann doch, hat man es höchstwahrscheinlich mit einem Meisterwerk zu tun. Hinweise darauf finden sich in „Licorice Pizza“ und „Petite Maman“. Die Satire-Serie „The Good Place“ stellt in 13 Episoden nichts weniger als Himmel und Hölle auf den Kopf.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/6/7/csm_ts_standard_u_Feb2022_b1f30f163f.jpgAlles kommt andersFilme & Co. des Monats
© 2021 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc.
Lesedauer: 4 Minuten
Filme & Co. des Monats
Alles kommt anders
von Edda Bauer

Seltener als man glaubt, weichen Filme oder Serien von bewährten Geschichten mit altbekannten Klischees ab. Passiert es dann doch und ist dabei noch originell und unterhaltsam, hat man es höchstwahrscheinlich mit einem Meisterwerk zu tun. Hinweise darauf finden sich in „Licorice Pizza“ Paul Thomas Andersons etwas andere Romanze im Los Angeles der 70er Jahre. Und auch „Petite Maman“, ein französisches Drama mit schaurigem Auftakt, wendet sich im Laufe von 73 Minuten zu etwas, das viel tiefer unter die Haut geht. Die Satire-Serie „The Good Place“ stellt in 13 Episoden nichts weniger als Himmel und Hölle auf den Kopf.

Kino 1
Licorice Pizza

Hollywoods Romanzen-Klassiker „Junge trifft Mädchen“ wurde schon in Tausenden verschiedenen Varianten erzählt. P.T. Andersons Version dürfte eine der originellsten sein. Er lässt dafür die Polyester-verpackten 70er Jahre in Los Angeles wieder auferstehen, tritt Testosteron-schwangerem Macho-Gehabe mit zarten Gefühlen entgegen, und hat dafür mit Cooper Hoffman (Sohn des verstorbenen Philip Seymour Hoffman) und Alana Haim (Sängerin des Girl-Trios „Haim“) zwei unverstellte und ungeschminkte Hauptdarsteller gefunden, deren Charme man sich nur schwer entziehen kann. 

Paul Thomas Anderson

Dem San Fernando Valley in Los Angeles, wo Paul Thomas Anderson 1970 geboren wurde, zollt er als Regisseur immer wieder Tribut. So etwa in der Porno-Industrie-Komödie „Boogie Nights“ (1997) und dem Episoden-Film „Magnolia“ der 2000 mit dem Goldenen Bären und dem Golden Globe für Nebendarsteller Tom Cruise ausgezeichnet wird. Trotz 25 Nominierungen haben Andersons neun Spielfilme bisher nur drei Oscars gewonnen, zwei gingen an das Historien-Drama „There Will Be Blood“ (2007) und einer an den Kostüm-Film „Der seidene Faden“ (2017).

Filmgenre: Komödie
Länge: 133 Minuten 
Regie: Paul Thomas Anderson
Mit: Alana Haim, Cooper Hoffman, Bradley Cooper, Sean Penn, Tom Waits
Altersfreigabe: ab 6
Verleih: Universal Pictures Germany
Ab: 27.1.2022

Kino 2
Petite Maman – Als wir Kinder waren

Nelly ist neun und hat gerade erst ihre Großmutter verloren. Beim Spielen trifft sie die gleichaltrige Marion, deren Oma auch vor Kurzem gestorben ist. Je öfter die beiden Mädchen miteinander reden, desto stärker ahnt Nelly, dass es sich bei Marion um ihre Mutter handeln muss.
„Petite Maman“ böte viel Stoff für einen Mystery-Thriller, Céline Sciamma aber hat es auf etwas abgesehen, das weit tiefer unter die Haut geht: Verlust und Verarbeitung, Trost und Freundschaft. Themen, die nicht nur über Generationen hinweggreifen, sondern auch die Grenze zwischen Wunsch und Wirklichkeit durchbrechen.

Céline Sciamma

Während sie in ihrer Heimat Frankreich längst als eine der Großen im Filmschaffen des dritten Jahrtausends gilt, entdeckt die Welt Céline Sciamma erst 2019. In diesem Jahr gewinnt die 1978 in Pontoise geborene Autorin und Regisseurin für das Drehbuch ihres feministischen Historien-Dramas „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ den Europäischen Filmpreis. Kindheit und Jugend sind wiederkehrende Motive in ihrem Schaffen. Davon zeugen das autobiographische Drama „Tomboy“ (2011) ebenso wie das Drehbuch zum Animationsfilm „Mein Leben als Zucchini“ (2015).

Filmgenre: Drama
Länge: 73 Minuten 
Regie: Céline Sciamma
Mit: Joséphine Sanz, Gabrielle Sanz, Nina Meurisse, Stéphane Varipenne
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: Alamode Film
Start: 17.2.2022

DVD/BlueRay
The Good Place – Staffel 1

Sie kann nicht mehr fluchen und bei jeder noch so kleinen Lüge gibt es einen hörbaren Abzug auf dem Karmakonto. Eleanor schwant Schlimmes: Sollte sie etwa im Himmel gelandet sein? Unverdientermaßen?!
„The Good Place“ ist vermutlich das Intelligenteste und Albernste, das in der goldenen Serien-Ära über den Bildschirm flimmerte. Fabriziert hat es Michael Schur, berühmt, berüchtigt und ausgezeichnet für seine Gags und Drehbücher zur den Comedy-Shows „Saturday Night Live“, „The Office (US)“ und „Parks and Recreation“. Im „Good Place“ unterzieht er Moral, Ethik, Philosophie und sämtliche Weltreligionen dem Satire-Test. Nicht nur zur Freude von Atheisten.

Genre: Komödie
Länge: 301 Minuten
Entwickelt von: Michael Schur
Mit: Kristen Bell, Jameela Jamil, Ted Danson, D’Arcy Carden, Manny Jacinto
Altersfreigabe: ab 12
Ab: 4.2.2022

Game
A Juggler’s Tale

Abby, eine junge Zirkus-Jongleurin, möchte in die große, weite Welt hinaus. Noch ahnt sie nicht, welche Gefahren, wilden Tiere, Betrüger, Häscher und Abgründe dort auf sie warten. Lose angelehnt an Carlo Collodis „Pinocchio“ wird Abbys Geschichte von Marionettenspieler Jack erzählt, der nicht nur ihr Schicksal, sondern auch ihre Fäden in der Hand hält. Dass das Fluch und Segen zugleich sein kann, stellt der Einzelspieler in diesem poetischen Abenteuer recht schnell fest. Denn je nach Geschick, sind die Fäden Abbys Rettung oder Untergang.

Art: Abenteuer, Puzzle
Entwickler: kaleidoscube
Erhältlich für: ab Windows 7, Nintendo Switch, PS 4, PS5, Xbox One
Adresse: ajugglerstale.com

Rubriken:
Unterhaltung
Schlagwörter:
Kino
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