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REWE Group hilft Flüchtlingen
ArticleId: 639magazineIm one_Interview spricht Daniela Büchel über schnelle und unbürokratische Unterstützung für Flüchtlinge, Hürden bei den Hilfsaktionen und die Bedeutung von Beschäftigung bei der Integration von Flüchtlingen.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/0/7/csm_02_Interview_Buechel_1015_mgt_standard_4887e28663.jpg„Integration geht nur über Beschäftigung“Daniela Büchel im Interview
Lesedauer: 3 Minuten
Daniela Büchel im Interview zur Flüchtlingskrise
„Erfolgreiche Integration nur über Beschäftigung“
Im one_Interview spricht Daniela Büchel, Leiterin Corporate Responsibility der REWE Group und in der REWE-Geschäftsleitung für Personal und Nachhaltigkeit verantwortlich, über schnelle und unbürokratische Unterstützung für Flüchtlinge, Hürden bei den Hilfsaktionen und die Bedeutung von Beschäftigung bei der Integration von Flüchtlingen.
one: Wie ist die Flüchtlingshilfe der REWE Group angelaufen?
Daniela Büchel: Unser Engagement für Flüchtlinge läuft seit Anfang September. Nachdem überall die Bilder von hunderttausenden Menschen auf der Flucht gezeigt wurden, war für uns sofort klar, dass wir helfen müssen! Wir sind dann in Kontakt mit den großen deutschen Hilfsorganisationen getreten, um zu erfahren, wie wir schnell und unbürokratisch unterstützen können.

one: Welche Aktionen konnten kurzfristig umgesetzt werden?

Daniela Büchel: Wir haben beispielsweise an 13 Standorten des Deutschen Roten Kreuzes Winterware wie 11.000 warme Jacken oder 10.000 Decken verteilt, Hygieneartikel sowie Lebensmittel an Erstaufnahmelager in Köln gespendet und 1.500 Willkommensrucksäcke an alleinreisende Minderjährige in München ausgegeben - gefüllt mit Stiften, Plüschtieren und Wollsocken. Das Zusammenspiel der Kölner Zentrale mit den Regionen hat hierbei hervorragend funktioniert. Hinzu kommen die zahlreichen tollen Aktionen unserer Mitarbeiter und Kaufleute, die sich in ihren Kommunen engagieren.

one: Welche Hürden galt und gilt es bei den Hilfsaktionen zu überwinden?
Daniela Büchel: Deutschlandweit ist die Hilfsbereitschaft so groß, dass die Hilfsorganisationen beispielsweise an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, was unsere Lieferungen von Sachspenden verlangsamt. Außerdem schwankt die Zahl der zu erwartenden Flüchtlinge täglich. Wir alle kennen die stark variierenden Meldungen aus den Nachrichten. Das heißt, der Bedarf ist schwer planbar, es muss immer kurzfristig reagiert werden. Ich möchte aber betonen, dass die Hilfsorganisationen in dieser akuten Notsituation herausragende Arbeit leisten!

one: Gibt es schon Pläne abseits dieser kurzfristigen Hilfsaktionen?
Daniela Büchel: Eine dauerhafte erfolgreiche Integration kann nur über Beschäftigung erfolgen. Hier werden wir in Form von Praktika, Ausbildung und Quereinstieg entsprechende Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Innerhalb der REWE Group kommen besonders die Bereiche Vertrieb/Verkauf, Logistik, aber auch Bereiche in den Zentralen wie beispielsweise die IT infrage. Eine Grundvoraussetzung für eine gelungene Integration in die Arbeitswelt sind dabei sicherlich Sprachkenntnisse. Wir prüfen derzeit Angebote, wie zum Beispiel einen berufsbezogenen Sprachunterricht, der es Flüchtlingen schnell ermöglichen soll, sich auf Deutsch zu verständigen und eine Beschäftigung bei uns aufzunehmen.
one: Wie sehen die konkreten Pläne hierzu aus?
Daniela Büchel: Gerade die Hilfe für Kinder und Jugendliche hat für die REWE Group einen sehr hohen Stellenwert. Aber auch den Einstieg von älteren Asylberechtigten werden wir fördern. Der Einstieg bei der REWE Group könnte über bezahlte Praktika erfolgen, bei guten Leistungen wird dann eine Ausbildung beziehungsweise eine Festanstellung folgen. Hierzu sind wir schon seit einigen Wochen mit den entsprechenden Ämtern und Behörden in Gesprächen. Problematisch ist meist der ungeklärte Status der Flüchtlinge.

one: Wir stehen also bereits in Kontakt zu Verbänden oder Politik?
Daniela Büchel: Ja, denn um diese Mammutaufgabe zu schultern, müssen Kompetenzen gebündelt werden. Wir befinden uns in Gesprächen mit Landesverbänden, den Industrie- und Handelskammern oder auch den lokalen Arbeitsagenturen. Gemeinsam mit Politik und Behörden müssen aber auch die Bedingungen für Einstellungen verbessert werden. Leider kennen wir Berichte aus unseren Märkten, in denen Mitarbeitern während ihrer Ausbildung die Abschiebung droht. Dieses Risiko muss beispielsweise minimiert werden.
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